Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die Affäre im hannoverschen Rathaus mit zunehmendem Groll beobachtet. Nicht amüsiert war der ehemalige OB Weil, als sein Nachfolger Stefan Schostok (SPD) ankündigte, alle Gehaltszulagen von Rathausmitarbeitern auf den Prüfstand zu stellen – auch solche, die vor vielen Jahren gewährt wurden. Ganz dicht ist die Rathausaffäre an Weil herangerückt, als er im vergangenen Jahr einen Umschlag von CDU-Landtagsfraktionschef Dirk Toepffer zugesteckt bekam, darin vertrauliche E-Mails zwischen OB-Büroleiter Frank Herbert und Personaldezernent Harald Härke. Dem Vernehmen nach riet Weil seinem Amtsnachfolger Schostok, keine juristischen Schritte in der Sache zu unternehmen – ohne Erfolg. Herbert und die Stadtverwaltung erhoben Anzeige wegen Geheimnisverrats gegen Härke und brachten die Affäre ins Rollen.