Chausson: Poème de l’amour et da la mer, Symphonie op. 20. Ernst Chausson hat es schwer. Denn seine Musik klemmt zwischen Impressionismus und Romantik, Wagner und Debussy. Aber wer den Schlüssel zu ihr hat wie Alexander Bloch, die Sopranistin Veronique Gens und das Orchester aus Lille, findet betörende Schönheit.
Bruckner: 6. und 9. Sinfonie; Wagner: Siegfried-Idyll, Parsifal-Vorspiel. Andris Nelsons Bruckner-Zyklus mit dem Gewandhausorchester geht in die nächste Runde und mit ihm die Einspielung von Orchestersätzen Wagners. Bereits die sehnige Eleganz von Wagners Morgengabe lohnt den Erwerb der CD. Die Bruckners beben vor Kraft und Zärtlichkeit.
Liszt/Chopin: Klavierwerke (Mukumi; Genuin). Was für ein Debüt! Mit 22 arbeitet sich Nuron Mukumi ins pianistische Hochgebirge. Sein Liszt (Bénédiction, Sposalizio, St. François ...) bleibt dem virtuosen Furor nichts schuldig. Und der kraftvoll-reife Zugang zu Chopins komplexer zweiter Sonate überzeugt vom ersten Ton an.
Von Peter Korfmacher