Geht nicht? Gibt es bei Alin Coen nicht. In einem Moment hantiert die Musikerin zum Amüsement des Publikums zwischen zwei Liedern etwas umständlich mit Kabeln und Instrumenten herum. Und kurz darauf singt sie ein ganz kurzes, ganz leises und ganz berührendes Lied aus der Sicht einer Frau, die ihr Kind gerade in eine Babyklappe gelegt hat.
Das Konzert im vollen Pavillon ist das erste ihrer Tour, aber nicht ihr erstes in Hannover. Sie hat sich ihr Publikum erarbeitet, nun wundert sie sich ehrlich, wie viele es mittlerweile sind. Und dann singt und betört sie wieder mit ihrer Stimme, die von vertrackten, detailversessenen, spannenden Arrangements ihrer Band begleitet wird.
Dabei gilt: Lieber ein Ton zu wenig als zu viel, Stille ist ein schönes Element ihrer Live-Performance, mal durchdrungen vom Plopp einer Bügelbierflasche, mal von einer hineinrufenden Dame hinten im Saal. Aber der Fokus kehrt schnell zurück zu der Hamburger Liedermacherin und ihren mal deutschen, mal englischen Texten. Das Publikum ist hingerissen.