Märchen und die Brüder Grimm – rund 240 Wissenschaftler aus aller Welt beschäftigen sich seit Montag in Kassel nur mit diesem Thema. Es gehe beim bislang weltgrößten Grimm-Kongress nicht nur um Märchenforschung, sondern auch um die politische Bedeutung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie um deren Sprachforschung, sagte die Kongresspräsidentin Claudia Brinker-von der Heyde zum Auftakt. Zu dem Treffen sind auch Wissenschaftler aus Japan, Neuseeland, Ägypten oder Russland gekommen.
Der Märchenforscher Holger Ehrhardt der gastgebenden Universität Kassel sagte, der Schwerpunkt liege zwar auf den Märchen. „Aber alle Bereiche kommen zum Tragen.“ Die Grimms waren nicht nur Märchensammler, sondern auch Begründer der Germanistik und Autoren des deutschen Wörterbuchs. Bis Donnerstag (20.12.) – vor 200 Jahren erschien an diesem Tag die Erstausgabe der Grimm’schen „Kinder und Hausmärchen“ – halten Wissenschaftler Vorträge: Über Poetik und Psychologie, die Darstellung in Hollywood-Filmen, aber auch über die Quellen der gesammelten Märchen.
Der Kongress gibt den Startschuss für das Grimm-Jahr, denn 2013 jähren sich zudem die Todestage von Jacob Grimm (20. September) und dem „Malerbruder“ Ludwig Emil Grimm (4. April) zum 150. Mal.
dpa