"Die Rolle der deutschen Staatsführung in der Flüchtlingskrise ist eine Inspiration und definitiv ein Modell für die Welt", sagte Zuckerberg in Berlin. Andere Länder sollten Deutschlands Vorbild folgen, insbesondere seine Heimat. "Ich hoffe, dass die USA dem Vorbild Deutschlands folgen", sagte der 31-Jährige am Freitag bei einem Treffen mit Nutzern des sozialen Netzwerks in Berlin. Vorher hatte schon Hollywood-Schauspieler George Clooney Merkels Flüchtlingspolitik gelobt.
Zuckerberg räumte zugleich Fehler im Umgang mit Hasskommentaren gegen Flüchtlinge in Deutschland bei Facebook ein. "Ich denke nicht, dass wir einen ausreichend guten Job gemacht haben."
"Für Hassrede gibt es keinen Platz"
Facebook verschärfte in den vergangenen Monaten nach heftiger Kritik das Vorgehen gegen hetzerische Einträge und Kommentare. Zur Prüfung der Inhalte werden 200 zusätzliche Mitarbeiter in Deutschland eingesetzt – Zuckerberg nannte diese konkrete Zahl zum ersten Mal.
In der Vergangenheit hatten Facebook-Verantwortliche in Europa zum Teil stärker auf eine Gegenreaktion der Mitglieder gehofft, statt Einträge zu löschen. "Für Hassrede gibt es keinen Platz bei Facebook und in unserer Community", stellte Zuckerberg jetzt klar. Für ihn habe ein Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel unterstrichen, dass Facebook mehr tun müsse.
Besonderer Schutz für Flüchtlinge
Die CDU-Politikerin hatte den 31-Jährigen am Rande eines UN-Treffens in New York auf das Problem angesprochen. Facebook habe Flüchtlinge in Deutschland inzwischen zu den Gruppen von Menschen hinzugefügt, für die besonderer Schutz auf der Plattform gelte. Das werde auf den Rest der Welt ausgeweitet.
"Es braucht Mut und Menschlichkeit, um zu begreifen, dass da draußen Menschen sind, die ein Zuhause brauchen – und dass Gemeinschaften aufzubauen, in denen niemand ausgegrenzt wird, am Ende das beste für die Welt sein wird", sagte Zuckerberg zu Merkels Flüchtlingspolitik.
dpa