Die Studienergebnisse erinnern an die Enthüllungen, die vor knapp zwei Wochen den Abgasskandal bei Volkswagen ins Rollen brachten. Wie der britische "Guardian" berichtet, sollen Fernseher von Samsung auf dem Prüfstand sehr viel weniger Strom verbrauchen als im tatsächlichen Betrieb. Das geht aus unabhängigen Laborversuchen hervor, aus deren Ergebnissen das Medium zitiert.
Die EU-Kommission habe bereits angekündigt, ähnlichen Anschuldigungen nachzugehen, schreibt der "Guardian". Mehrere EU-Länder hätten Bedenken geäußert hinsichtlich der Energieeffizienz technischer Geräte. Insbesondere geht es um Manipulationssoftware, die Testsituationen erkennt und den Energieverbrauch herunterregelt. Dieses sogenannten "Defeat Devices" sind illegal. Bei Volkswagen war vor knapp zwei Wochen die Manipulation von elf Millionen Dieselfahrzeugen mithilfe einer solchen Software bekannt geworden.
Die Laboruntersuchungen durchgeführt hat die Forschungsgruppe "ComplianTV", deren Tests von der EU finanziert werden. Im Fokus steht die Funktion "Motion Lighting", die nach Unternehmensangaben den Energieverbrauch reduzieren soll, indem die Helligheit heruntergefahren wird. Laut der Laborergebnisse passiert das allerdings dann, wenn das Fernsehgerät Tests nach internationalen Standards unterzogen wird. Unter realen Bedingungen werde die Helligkeit des Bildschirms nicht reduziert, schreibt der "Guardian".
Samsung, der weltweit größte Hersteller von Fernsehern, weist die Vorwürfe auf seiner Internetseite zurück. Beim "Motion Brighing" handele es sich um eine Standardfunktion, die nicht nur in Testsituationen anspringt, sondern immer, wenn der Fernseher in Betrieb sei. Es handele sich um eine "Voreinstellung", die entwickelt wurde, um Umweltfolgen zu reduzieren.
aks