Er wollte nicht ausschließen, dass unter den Vermissten weitere deutsche Opfer zu beklagen seien. Es könne durchaus „weitere betrübliche Nachrichten“ geben.
Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums wies darauf hin, dass sich auch Kreuzfahrtschiffe an die vorgegebenen Routen halten müssten. Inwieweit bei der Havarie gegen Auflagen verstoßen worden sei, müsse erst noch geklärt werden. Er wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen.
Nach Angaben aus den einzelnen Bundesländern werden mindestens elf Deutsche vermisst, darunter aus Hessen, Baden-Württemberg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Mittlerweile haben Spezialkräfte der Feuerwehr an Bord ein weiters Todesopfer entdeckt. Wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montagmorgen berichtete, handelt es sich um einen Passagier. Der Tote habe sich auf dem zweiten Deck befunden und eine Schwimmweste getragen. Damit steigt die Zahl der Todesopfer auf sechs. Mindestens 14 Menschen werden noch vermisst, darunter auch vier Deutsche.
Das Schiff war am Freitagabend mit mehr als 4200 Menschen an Bord nahe der Insel Giglio vor der toskanischen Küste gegen einen Felsen gelaufen, leckgeschlagen und schließlich auf die Seite gekippt. Gegen den festgenommenen Kapitan der „Costa Concordia“ werden schwere Vorwürfe erhoben. Er soll das Schiff zu dicht an die Küste der Insel gelenkt haben.
Am Sonntagabend gingen auch die Eigner des Schiffes auf Distanz: Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte zur der Havarie geführt haben, hieß es in einer Erklärung der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere. „Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben“, teilte das in Genua ansässige Unternehmen mit.
dpa/kas