Die Anerkennung der mittelalterlichen Oberharzer Wasserwirtschaft als Unesco-Welterbe vor einem Monat hat zu einem großen Besucher-Interesse geführt. Die Zahl der Anfragen für Führungen und Exkursionen bei den Harzwasserwerken in Clausthal-Zellerfeld habe sich verdreifacht, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Auch der Harzer Tourismusverband registriert ein wachsendes Interesse an Informationen über die Anlagen.
Die Harzwasserwerke halten das weitverzweigte mittelalterliche System von Teichen, Stollen, Gräben und Wasserläufen aufgrund eines Vertrages mit dem Land Niedersachsen instand. Auf dem Betriebshof, der auf dem Gelände des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Schachtes in Clausthal-Zellerfeld untergebracht ist, können Gäste neben den übertägigen Anlagen auch eine Ausstellung zum Oberharzer Wasserregal besichtigen. „Wir betreiben zwar kein Museum“, sagte Betriebsleiter Justus Teike. Dennoch herrsche seit der Verleihung des Welterbe-Status zu den Öffnungszeiten ein Riesen-Andrang.
Aus diesem Grund werde die bisher nur sporadisch geöffnete Ausstellung ab sofort jeden Nachmittag zu sehen sein, sagte Teike. Zudem bieten die Harzwasserwerke zusätzlich zu den vorbestellten und angemeldeten Exkursionen regelmäßig samstags eine zweistündige Führung zur Pfauenteich-Kaskade an, die zu den beeindruckendsten Bestandteilen der Wasserwirtschaft gehört.
Die Harzer Bergleute hatten im Mittelalter über Jahrhunderte hinweg vor allem rund um Clausthal-Zellerfeld die Wasserwirtschaft angelegt, um jederzeit ausreichend Wasser zur Energiegewinnung für Pumpen und Räder zu haben. Das schon jetzt weitläufige Wanderwegenetz entlang der künstlich angelegten Wassergräben soll in naher Zukunft noch erweitert werden.
dpa