Der Scheitel der Oder floss am Vormittag durch Glogow in Niederschlesien durch. Die Lage in der Stadt sei stabil, vereinzelte Unterspülungen der Deiche würden schnell beseitigt, hieß es. „Es gibt keine Dammdurchbrüche“, sagte ein Sprecher des Krisenzentrums. Für zehn niederschlesischen Landkreise galt der Hochwasseralarm.
Bei Plock nordwestlich von Warschau ging unterdessen der Kampf gegen Wassermassen, die nach einem Deichbruch am Sonntag 23 Ortschaften überflutet haben, weiter. Das Wasser gehe zurück, die Lage bleibe aber sehr ernst, sagte Chef des zentralpolnischen Verwaltungsbezirkes Mazowsze, Jacek Kozlowski. Die Weichsel verwüstete dort ein Gebiet von 8000 Hektar, 2400 Menschen mussten evakuiert werden. Erst die Sprengung der Deiche brachte eine Entlastung - ein Teil des Weichselwassers kehrte ins Flussbett zurück. In Warschau ging der Pegel der Weichsel langsam aber ständig zurück, die schwammig gewordenen Deiche drohen aber weiterhin zu brechen.
Gefährlich wurde es am rechten Nebenfluss der Oder, der Warthe. In Weglewskie Holendry Bei Konin mussten am Montagabend 50 Menschen in Sicherheit gebracht werden, nachdem der Fluss die Ortschaft überflutet hat. Hochwasseralarm gilt auch für die größte Stadt dieser Region, Posen.
dpa