Nach der blutigen Messerattacke in einem Linienbus in Lübeck schweigt der mutmaßliche Täter Ali D. noch immer. Bei dem Angriff waren zehn Menschen verletzt worden. Laut Oberstaatsanwältin Ulla Hingst sind inzwischen alle aus dem Krankenhaus entlassen worden.
„Er hat weiterhin noch keine Einlassungen zu den Beweggründen seiner Tat gemacht“, sagt die Oberstaatsanwältin am Dienstag auf Anfrage. Die Ermittlungen liefen jedoch „unter Hochdruck“.
Psychiatrischer Gutachter soll hinzugezogen werden
Es gehe darum, festzustellen, was Ali Ds. Beweggründe für die Attacke im mit 50 Fahrgästen besetzten Bus gewesen seien. Vernehmungen, Durchsuchungen – die übliche Vorgehensweise nach einer solchen Tat. Früher, deutet Hingst an, habe es Tagebücher gegeben, denen man sich anvertraut habe, heute gehe es eher darum, Computer und Handys zu überprüfen.
Nachbarn und auch der Vater des Tatverdächtigen hatten den 34-Jährigen als „psychisch auffällig“ beschrieben. Aber: „Noch gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass er bei Tatbegehung schuldunfähig war“, sagt Hingst. Deshalb sitze Ali D. auch nach wie vor in der Justizvollzugsanstalt. Allerdings wolle man im Zuge der Ermittlungen einen psychiatrischen Gutachter hinzuziehen.
Von sr/RND/LN