Die Staatsanwaltschaft legt dem 27-Jährigen Mord aus niedrigen Beweggründen und eine grausame Vorgehensweise zur Last. Im Fall eines Schuldspruchs muss der Mann mit einer lebenslänglichen Haftstrafe rechnen.
Zum Auftakt des Verfahrens äußerte sich der Angeklagte nach Angaben eines Gerichtssprechers nicht zu den Vorwürfen. Er hatte die Tat aber nach seiner Festnahme im August bei der Polizei gestanden. Demnach hatte der damalige Freund der Mutter den Fünfjährigen aus Wut getötet, während diese nicht zu Hause war. Anschließend versteckte er Julians Leiche in einer Garage neben dem Haus der Familie. Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft sagte er damals aus, der kleine Junge habe ihn „provoziert“ und „zur Weißglut gebracht“.
Nach Gerichtsangaben soll der Angeklagte Julian verdächtigt haben, in das Bett eines seiner Brüder uriniert zu haben. Deshalb habe der 27-Jährige dem Jungen laut Anklage “über Stunden eine Vielzahl wuchtiger Schläge mit der Hand und teilweise auch mit einem Gürtel“ gegen Körper und Kopf versetzt. Das Opfer sei letztlich „totgeschlagen“ worden, erklärte das Gericht. Der Obduktion zufolge starb Julian an Kopfverletzungen und inneren Blutungen. Bei der Tat soll der Angeklagte unter dem Einfluss der Aufputschdroge Speed gestanden haben.
In dem Prozess muss sich der 27-Jährige zusätzlich auch wegen Nötigung und Körperverletzung verantworten, weil er Julian und einen weiteren Sohn seiner damaligen Freundin schon zuvor misshandelt haben soll. Für das Verfahren sind sieben weitere Verhandlungstage geplant, das Urteil wird voraussichtlich Mitte Dezember verkündet.
AFP
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