Bis zum Stichtag 20. Juli hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit 279 Toten bereits einen Anstieg von gut 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr registriert. Wegen des anhaltend sommerlichen Wetters begann die Badesaison 2018 schon im April. Seitdem schrecken immer wieder
Berichte von Ertrunkenen
die Menschen auf. Und das sind laut DLRG die Hauptursachen:
Unbewachte Badestellen. Die meisten tödlichen Vorfälle (250) ereigneten sich an ungesicherten Badestellen im Binnenland. 116 Menschen kamen ins Seen und Teichen ums Leben, 104 Todesfälle gab es in Flüssen, elf Opfer waren in Kanälen zu beklagen. „Das Ertrinkungsrisiko an diesen Badestellen ist sehr hoch, da sie eben nicht bewacht werden, ein Ertrinkender hat hier wenig Aussicht auf Rettung. Daher fordern wir dringend mehr Bewachung auch im Binnenland durch unsere Rettungsschwimmer. Nur so können die Zahlen gesenkt werden“, sagt DLRG-Sprecher Achim Wiese.
Selbstüberschätzung und Leichtsinn. 81 Prozent der Opfer waren Männer, 19 Prozent Frauen. Hier spielt männliches Imponiergehabe eine tragische Hauptrolle. Auch Alkohol verstärkt die Risikobereitschaft der männlichen Badegäste, was gerade am offenen Meer zu tödlichen Zwischenfällen führt.
Alter. 2017 waren 147 Menschen, 36.4 Prozent der insgesamt 404 Todesopfer, Menschen über 55 Jahren. Hier spielen häufig gesundheitliche Faktoren wie plötzliches Unwohlsein, Herz- oder Kreislaufversagen eine Rolle.
Mangelnde Schwimmkenntnisse. Immer häufiger sind Flüchtlinge als Opfer zu beklagen. Der Anteil der Nichtschwimmer bei den Asylsuchenden liegt bei annähernd 100 Prozent. Die DLRG hat hier bereits reagiert und die Baderegeln in mehr als 25 Sprachen übersetzt sowie Piktogramme der Baderegeln entwickelt.
Von RND/dk