Die Lufthansa und das Mainzer Max-Planck-Institut haben am Sonntag bei einem Testflug die Vulkanasche-Konzentration über Europa gemessen. Ein mit Messtechnik ausgerüsteter Airbus A340-600 sei gegen 10 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen gestartet, sagte eine Sprecherin der Lufthansa. Die Maschine sollte sieben Stunden in der Luft sein und dabei Deutschland, Skandinavien, die Britischen Inseln und Teile des Nordatlantiks überfliegen. Erste Ergebnisse des Messung erwartet die Lufthansa Anfang der Woche.
Die Lufthansa-Maschine mit dem Klimaforschungscontainer „Caribic“ an Bord war schon am 20. April in der Luft gewesen. Damals hatten die Forscher nur geringe Konzentrationen an Aschepartikeln gemessen. Die Wissenschaftler gaben daraufhin Entwarnung für den Luftverkehr.
Durch einen Spezialeinlass am Bauch des Flugzeuges gelangen Luftpartikel in den Forschungscontainer, die dann in den Messsystemen ausgewertet werden. Eine Gruppe internationaler Forscher hat das System zur Datengewinnung in der Klimaforschung entwickelt.
Meteorologen hatten am Samstag befürchtet, dass eine Luftströmung in der kommenden Woche erneut Vulkanasche aus Island nach Deutschland bringen könnte. Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) droht aber bis auf weiteres keine Einschränkung des Flugverkehrs über Deutschland. Mitte April waren weite Teile des Luftraums über Europa tagelang gesperrt worden. Zehntausende Flüge fielen wegen der nach Europa gewehten Aschewolke des isländischen Gletschervulkans aus.
Luftraum-Sperrung auf Großbritannien ausgeweitet
Nach der Sperrung von Teilen des Luftraums über Irland ist das Flugverbot am Sonntagmittag auf Flughäfen in Schottland und England ausgeweitet worden. Wegen einer zu hohen Konzentration von Vulkanasche aus Island in der Luft dürfen unter anderem in Manchester, Liverpool, Doncaster und Prestwick bis mindestens 20.00 Uhr (MESZ) keine Maschinen starten und landen, teilte die britische Flugsicherung NATS mit. Ob die Asche Richtung London weiterzieht, hänge vom Wetter ab und sei noch nicht klar. Wenn überhaupt werde dort aber erst von Dienstag an mit Problemen gerechnet.
Am Sonntagmorgen waren bereits Teile des Luftraums über Irland und der britischen Provinz Nordirland geschlossen worden. Dazu gehörten Belfast, Shannon, Donegal und Sligo. Dublin blieb zunächst geöffnet. Die zuständige britische Wetterbehörde gibt seit diesem Wochenende Vorhersagen von bis zu fünf Tagen über die Situation des Luftraums und die Einflüsse der Aschewolke heraus.
dpa