Der Sportplatz des VfB Bad Sachsa gleicht einem Sturzacker. Wildschweine haben die Rasenfläche komplett umgegraben und zerwühlt. „Es sieht aus wie nach Granateneinschlägen auf einem Bundeswehrübungsgelände“, sagte der Bauamtschef der Gemeinde im Landkreis Osterode, Gerhard Grundei, am Montag und bestätigte einen Bericht der Zeitung „Harzkurier“.
Die Tiere, die über Nacht offenbar aus dem nahen Stadtwald gekommen waren, hatten einen Zaun demoliert und waren so auf das Sportgelände gelangt. „Dort haben sie dann wirklich jede Eck des Platzes komplett durchgewühlt“, sagte Grundei. Auch das Grün rund um das Fußballfeld sei umgegraben. Insgesamt wurde eine Fläche von rund einem Hektar zerstört, sagte der Vorsitzende des VfB Bad Sachsa, Frank Simon.
Es komme zwar immer wieder vor, dass Wildschweine auf der Suche nach Regenwürmern und anderer Nahrung Teile von Sportplätzen oder sonstigen Grünflächen heimsuchen, sagte der Sprecher der niedersächsischen Landesforsten, Michael Rudolph. Dass jedoch innerhalb einer einzigen Nacht ein derartig großes Areal durchwühlt werde, sei die absolute Ausnahme. Es müsse sich um eine riesige Rotte von 20 bis 30 Tieren gehandelt haben.
Angesichts der Schäden sei der Platz vor dem Frühsommer 2011 bestimmt nicht wieder bespielbar, sagte VfB-Chef Simon. Dabei hoffe er auf eine preisgünstige Lösung. Das Fußballfeld von Profis wieder herrichten zu lassen, würde bestimmt 30.000 oder 40.000 Euro kosten, vermutet der Vereinsvorsitzende. Das könnten sich aber weder der Club noch die Stadt Bad Sachsa leisten.
Deshalb wollen die Verantwortlichen jetzt mit Hilfe einer neu gegründeten Freiwilligen-Agentur und Vereinsmitgliedern die herausgewühlten Rasenstücke einzeln wieder einsetzen, den Platz dann walzen und hoffen, dass alles wieder anwächst. Damit der Club vor weiteren Wildschwein-Attacken geschützt ist, riet Forstsprecher Rudolph zum Bau eines Elektrozaunes.
dpa