Aufruhr im Plenum der Weltklimakonferenz in Kopenhagen: Der sudanesische Vertreter kritisierte die von einer kleinen Staatengruppe ausgehandelte Vereinbarung zum Klimaschutz in schrillen Tönen. Sie atme den Geist, der sechs Millionen das Leben gekostet habe, sagte er am frühen Sonnabend. Zahlreiche Redner wiesen den Vergleich entschieden zurück und forderten den Sudanesen zu einer Entschuldigung auf.
Der sudanesische Vertreter bezeichnete die Vereinbarung als „Selbstmordpakt“, der dazu dienen solle, die Vorherrschaft einiger weniger Parteien zu wahren. Niemand könne Afrika jedoch dazu zwingen, sich selbst zu zerstören.
Die Vertreter Boliviens und Venezuelas kritisierten insbesondere die dänische Präsidentschaft. Es sei ein Affront, dass diese den versammelten Staaten eine Stunde Zeit gebe, über ein Dokument zu beraten, das zuvor nicht bekannt gewesen sei. Ebenfalls kritisierten sie, dass eine kleine Gruppe ein Abkommen aushandle, das für alle Staaten gelten solle. Sie bezeichneten den Prozess als „undemokratisch“. Tuvalu kündigte an, es werde der zuvor von einer kleinen Gruppe ausgehandelten Vereinbarung im Plenum nicht zustimmen.
Zuvor hatten sich eine kleine Gruppe von Spitzenpolitikern auf eine politische Erklärung verständigt, die den Überbau für die beiden Verhandlungsstränge zu Kyoto und der Klimarahmenkonvention bilden soll. Das Plenum der Vertragsstaatenkonferenz muss der Vereinbarung noch zustimmen.
ddp