Nach wochenlanger Haft im Jemen ist ein Deutscher wieder auf freiem Fuß. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Mittwoch, dass der Mann freigelassen und ins Nachbarland Oman ausgeflogen wurde. Ausdrücklich bedankte sich die Bundesregierung bei den omanischen Behörden für deren Unterstützung. Zur Identität des Mannes und zu den Hintergründen der Inhaftierung machte das Auswärtige Amt keine Angaben.
Die Freilassung war zuvor bereits durch das Außenministerium in der omanischen Hauptstadt Maskat bekannt gegeben worden. Weiter hieß es lediglich, der Mann sei am Dienstagabend aus "humanitären Gründen in Koordination mit den jemenitischen Behörden" freigekommen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts war er im Mai in Jemens Hauptstadt Sanaa inhaftiert worden. Während der Haftzeit habe man Kontakt zu ihm gehabt.
Entführer wollen meistens Lösegeld
Im Bürgerkriegsland Jemen – dem ärmsten Staat der arabischen Halbinsel – werden immer wieder Ausländer verschleppt. Den Entführern geht es dabei meistens um Lösegeld. Vor zwei Jahren wurde ein Deutscher freigelassen, der in Sanaa verschleppt worden war.
Im Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien geführten Sunniten-Koalition gegen schiitische Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Die Rebellen haben weite Teile des Landes überrannt, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Der jemenitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi ist in die saudische Hauptstadt Riad geflohen.
dpa/RND