Zuvor hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel in der „Bild am Sonntag“ ein Ungleichgewicht zwischen Kampftruppen und zivilen Aufbauhelfern bemängelt und gesagt: „Wir brauchen also eine Verstärkung des zivilen Aufbaus, nicht eine Verstärkung der Truppen.“
Gleichzeitig lehnte es Guttenberg ab, den Wunsch von US-Präsident Barack Obama nach der Aufstockung des Truppenkontingents widerspruchslos zu übernehmen. „Ich wäre vorsichtig mit dem Satz ,Man muss Obama folgen’. Wir sollten den Anspruch haben, eine Strategie anzustreben, die eigene Erfahrungswerte einbringt.“ Mit Blick auf die Ende Januar in London tagende Afghanistan-Konferenz fügte er hinzu, zunächst werde eine Strategie gebraucht. „Ob man mehr Soldaten braucht oder im bestehenden Rahmen zurechtkommt, ist noch offen.“
Einen Rücktritt wegen der Kundus-Affäre lehnte Guttenberg erneut ab. „Ich messe die Rücktrittsforderungen an der Qualität der Vorwürfe. Es hat sich ja gezeigt, dass das alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt.“
ddp