Es fehle vielerorts an politischem Willen und an öffentlicher Unterstützung. „Derweil steigt der Meeresspiegel, schmelzen die Gletscher und werden in vielen Teilen der Welt die Lebensbedingungen für Menschen, Tiere und Pflanzen unerträglich.“
Vertreter der Umweltschutzorganisationen Greenpeace und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderten den Minister auf, sein politisches Gewicht für eine Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase in die Waagschale zu werfen. Ann-Kathrin Schneider, als Beobachterin für den BUND in Doha, erklärte am Sonntag: „Bisher wartet jeder darauf, dass der andere sich bewegt. Wenn das so weitergeht, scheitert die Konferenz.“
Laut Martin Kaiser, der für Greenpeace Deutschland in Doha die Konferenz verfolgt, ist die EU vom internen Streit mit Polen um die Ausgestaltung des Kyoto-Folgeabkommens völlig gelähmt. „In der kommenden Woche muss die Regierung Merkel Farbe beim Klimaschutz bekennen und die Führungsrolle Europas zurückgewinnen“, forderte der Greenpeace-Vertreter.
In Katar selbst nimmt die Umweltbewegung Fahrt auf: Erstmals in der Geschichte der einflussreichen Golfmonarchie versammelten sich am Sonnabend in den Straßen Dohas junge Araber, die ihre Politiker zu mehr Anstrengung im Klimaschutz drängten.
Matthias Armborst