Die Bundeskanzlerin sprach am Mittwochabend in einem Telefonat mit Cameron über die Situation in Syrien, wie Regierungssprecher Steffen Seibert berichtete. Dabei seien sich beide einig gewesen: „Dieser Giftgasangriff ist eine Zäsur in dem schon lange andauernden internen Konflikt. Das syrische Regime darf nicht hoffen, diese Art der völkerrechtswidrigen Kriegführung ungestraft fortsetzen zu können. Aus Sicht von Merkel und Cameron ist der „flächendeckende Einsatz von Giftgas gegen die syrische Zivilbevölkerung“ inzwischen hinreichend belegt.
Unterdessen läuft der Countdown für einen Militärschlag gegen Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Die geplante Strafaktion unter amerikanischer Führung könnte nach US-Medienberichten bereits heute beginnen – die meisten Experten rechnen allerdings mit einem späteren Angriff.
In New York ging der UN-Sicherheitsrat ohne eine Syrien-Resolution auseinander, die die Briten beantragt hatten. Die Chancen, nach zweieinhalb Jahren Bürgerkrieg mit mehr als 100 000 Toten doch noch zu einer gemeinsamen Linie der Staatengemeinschaft zu kommen, sind gering. In Syrien setzte ein UN-Expertenteam nach eintägiger Zwangspause seine Suche nach Spuren des mutmaßlichen Giftgasangriffs fort, bei dem in der Nähe von Damaskus vor einer Woche mehrere Hundert Menschen getötet wurden.
dpa/rtr