In elf Anklagepunkten werden Mladic Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen - darunter wegen der Massaker in Srebrenica im Sommer 1995.
Zum Auftakt der Anhörung verlangte Mladic von dem Gericht eine Verschiebung des Termins sowie die Erlaubnis, den Gerichtssaal zu verlassen. Beide Anträge wurden vom Vorsitzenden Richter, dem Niederländer Alphons Orie, abgewiesen.
Bereits bei seinem ersten Erscheinen vor dem Haager Gerichtshof am 3. Juni hatte sich der Angeklagte geweigert, eine Stellungnahme zur Anklage abzugeben. Sollte er weiterhin keine Angaben dazu machen, wie er plädiert, können die Richter nach den Verfahrensregeln für den Angeklagten ein Plädoyer auf unschuldig festlegen.
Ein Belgrader Anwalt von Mladic hatte am Sonntag erklärt, der Angeklagte werde nicht vor dem Tribunal erscheinen. Er wolle damit dagegen protestieren, dass das von ihm gewünschte Verteidigerteam bislang nicht vom Gericht bestätigt wurde. Das Tribunal hatte dafür organisatorische Gründe angegeben. Mladic habe seine Wunsch-Anwälte erst kurz zuvor namentlich benannt. Die Prüfung, ob sie zugelassen werden könnten, laufe noch.
Richter verweist Mladic des Saals
Mladic ist aus dem Gerichtssaal gewiesen worden. Mit der Anordnung reagierte der Vorsitzende Richter auf ständige Unterbrechungen seiner Ausführungen durch den Angeklagten. Zuvor hatte Mladic den Richter mit dem Zwischenruf „Nein, nein, ich höre nicht zu!“ gestört, als dieser die Punkte der Anklage vortragen wollte.
dpa
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