Die Verbündeten der USA haben mindestens 7000 zusätzliche Soldaten für Afghanistan zugesagt. Das kündigte NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Freitag nach Beratungen mit den Partnern der Internationalen Afghanistan-Truppe (ISAF) in Brüssel an. Danach wollen mindestens 25 der 44 ISAF-Länder ihre Truppen im kommenden Jahr aufstocken.
Der britische Außenminister David Miliband hatte zuvor die Alliierten bei seinem Eintreffen zum NATO-Rat in Brüssel aufgerufen, ihre militärischen und zivilen Anstrengungen deutlich zu verstärken. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erteilte den Forderungen nach mehr Soldaten dagegen erneut eine Abfuhr.
Die NATO-Außenminister berieten zunächst mit den Partnerländern der Internationalen Afghanistan-Truppe (ISAF) über eine mögliche Verstärkung. „Jede einzelne Regierung muss sich fragen, ob sie militärisch und zivil das Höchstmögliche tut“, sagte Miliband. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton hatte bei ihrer Anreise „mehr Kampfeinheiten und mehr Ausbilder“ gefordert. Die USA wollen ihre Truppen um 30.000 Mann auf 100.000 Soldaten aufstocken. Clinton zeigte sich zuversichtlich, dass auch andere NATO-Staaten weitere Truppen nach Afghanistan schicken. Sie rechne mit einer Reihe von öffentlichen Ankündigungen, was die Entsendung zusätzlicher Soldaten und ziviler Kräfte sowie die Bereitstellung von Entwicklungshilfe angehe, sagte Clinton während des Flugs nach Brüssel.
Westerwelle wies die Truppenforderungen als derzeit „nicht angebracht“ zurück. Die Debatte dürfe nicht nur auf die Frage verkürzt werden, wie viele Soldaten mehr es geben solle, betonte der FDP-Politiker. Der Bundestag hatte am Donnerstag die Mandatsobergrenze von 4500 Bundeswehrsoldaten bestätigt. Zugleich bekräftigte der Außenminister die Absicht der Bundesregierung, mehr bei der Schulung der afghanischen Polizei zu tun.
afp