Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat das Ziel bekräftigt, die Stromerzeugung in Deutschland bis zum Jahr 2050 „fast vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt zu haben“. „Das ist mein Ziel“ sagte Röttgen am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Der Minister erneuerte mit Blick auf die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen auch das Versprechen, wonach Deutschland seinen CO2-Ausstoß bis 2020 freiwillig um 40 Prozent unter das Niveau von 1990 senken will.
Um die deutschen Emissionsziele zu erreichen, setzt Röttgen auch auf die Atomkraft als „Brückentechnologie“. Es gehe darum, „ob und wie viel Laufzeit von Atomkraftwerken wir brauchen, um das Ziel regenerative Energieerzeugung möglichst komplett in der zeitlichen Perspektive zu erreichen“, sagte der CDU-Politiker. Dabei sei die Laufzeitverlängerung „nicht das Ziel, sondern das Mittel, um ein anderes Ziel, regenerative Energieerzeugung, zu erreichen“.
Der frühere Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus Töpfer, äußerte sich mit Blick auf die Erfolgschancen der Kopenhagener Konferenz optimistisch hinsichtlich eines Teilerfolgs. „Wir werden sehr konkrete Schritte festgelegt bekommen“, sagte Töpfer dem Sender n-tv. Zwar werde noch kein rechtlich bindendes Vertragswerk vereinbart werden können, wohl aber „ein klarer Ablaufplan“, um dies im kommenden Jahr nachzuholen. Erforderlich sei allerdings weitere Bewegung von Seiten der USA, weil nur dann auch Länder wie China und Indien zu Zugeständnissen bereit sein würden.
Zusätzliche Hilfen für Entwicklung- und Schwellenländer beim Klimaschutz und zur Bewältigung von Klimafolgen forderten im Bayerischen Rundfunk Grünen-Chefin Claudia Roth und in der „Leipziger Volkszeitung“ Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Künast wandte sich auch erneut gegen längere AKW-Laufzeiten in Deutschland, weil dies den Ausbau erneuerbarer Energien nicht unterstützen, sondern vielmehr blockieren werde.
afp