„Präsident bin ich noch heute und morgen“, sagte der 54-Jährige, dessen Amtszeit regulär noch zehn Monate dauert, am Mittwoch in Belgrad. „Ich kandidiere bei der Wahl mit vollem Optimismus wegen der positiven Trends in unserem Land“, kündigte der Spitzenpolitiker seine erneute Kandidatur an: „Wir werden ganz sicher gewinnen!“.
Gegenkandidat von Tadic, der bereits seit 2004 an der Spitze des Staates steht, wird der Parteichef der oppositionellen Fortschrittspartei (SNS), Tomislav Nikolic (60), sein. Alle Umfragen sagen der SNS bei der Parlamentswahl einen klaren Sieg über die DS-Regierungspartei voraus, die von Tadic angeführt wird. Da Tadic bisher über größere Zustimmung in der Bevölkerung verfügt als Nikolic, wolle er seiner bedrängten DS-Partei durch seine gleichzeitige Kandidatur zum Präsidentenamt Auftrieb verschaffen, hieß es in den ersten Kommentaren der Wahlforscher.
Der DS-Partei von Tadic wird von breiten Teilen der Bevölkerung die soziale und wirtschaftliche Misere im Land angelastet. Auch wenn die DS nur der zweite Platz bei der Parlamentswahl vorausgesagt wird, dürfte sie nach Darstellung der Analytiker doch an der Regierungsmacht bleiben. Denn sie könne auf eine größere Zahl von Koalitionspartnern zurückgreifen als die SNS.
Formell wird Parlamentspräsidentin Slavica Djukic-Dejanovic den abgetretenen Staatspräsidenten vorübergehend ersetzen. Da weder Tadic noch sein Herausforderer Nikolic oder die Kandidaten der kleineren Parteien bei der Neuwahl des Staatsoberhauptes am 6. Mai die in der Verfassung vorgeschriebene absolute Mehrheit erreichen dürften, wird eine Stichwahl unter den beiden Bestplatzierten stattfinden. Das Datum dieser Wahl steht noch nicht fest.
dpa
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