Nach Auszählung aller Wahlkreise sind die konservativen Tories mit David Cameron an der Spitze bei der britischen Parlamentswahl stärkste Partei geworden. Mit 306 Sitzen verfehlten sie allerdings um 20 Sitze die absolute Mehrheit. Die Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown kam auf 258 Sitze und musste schwere Verluste einstecken. Die Liberaldemokraten erreichten 57 Sitze. Ein Sitz allerdings bleibt noch frei: Weil in einem Wahlkreis ein Kandidat gestorben war, kann dort erst Ende Mai gewählt werden.
Cameron schließt Ministerämter für Liberaldemokraten nicht aus
Der Chef der britischen Konservativen, David Cameron, schließt eine förmliche Regierungsbeteiligung der Liberaldemokraten nicht aus. Cameron habe in einem Gespräch mit deren Parteichef Nick Clegg erklärt, dass einem künftigen Kabinett auch Minister der Liberaldemokraten angehören könnten, sagte der außenpolitische Sprecher der Tories, William Hague, am Freitag dem Sender Sky. Die beiden Parteichefs hatten den Angaben zufolge am späten Nachmittag miteinander gesprochen.
Bei der Wahl am Donnerstag waren die Konservativen mit 306 von 650 Sitzen stärkste Partei geworden, hatten aber die absolute Mehrheit verfehlt. Deshalb hat Großbritannien erstmals seit 1974 keine klare Mehrheit nach einer Parlamentswahl.
dpa