Der Zentralrat der Muslime kritisiert eine jahrzehntelange schiefe Diskussion über den Islam. „Wenn man den Islam jahrzehntelang öffentlich verunglimpft und das Ganze gleichzeitig bagatellisiert - das ist ein riesiges Problem“, sagte Generalsekretär Aiman A. Mazyek der in Erfurt erscheinenden „Thüringer Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe). Das sei keine Randerscheinung, das müsse man ernst nehmen und endlich was tun.
Mazyek kritisierte, man habe ein Bild der Angst erzeugt. „Angefangen von Desinformation bis hin zu hysterischen Debatten“, sagte er. Nun gebe es erstmals einen Präzedenzfall, wo sich ein Plebiszit explizit gegen die Menschenrechte wende. Dies sei „ein Kollateralschaden für die Demokratie“.
Nach Ansicht des Generalsekretärs des Zentralrats gibt es auch in Deutschland eine verbreitete Angst vor Islamisierung. „Wenn ich die Bilder über den Islam und die Muslime sehe, die manche Medien oder Politiker zeichnen, dann bekomme ich ja selbst Angst.“ Nun sei es an der Zeit, sich mit dem Thema konstruktiv auseinanderzusetzen. „Wir müssen eine Kultur der Anerkennung und des Respekts erzeugen“, betonte Mazyek. „Daran müssen alle arbeiten, auch die Muslime.“
ddp