Jetzt sind wir Heidekreis“ – Wer den Landkreis Soltau-Fallingbostel im Internet aufruft, wird seit Sonntag mit diesen Worten empfangen. Die verbreitete Vorstellung, dass Behördenmühlen stets langsam mahlen, trifft somit nicht zu. Denn eigentlich war es erst am Montag so weit: Zum ersten Mal in Niedersachsens Geschichte trägt ein Kreis auf eigenen Wunsch einen neuen Namen.
Stolz ließ sich Landrat Manfred Ostermann (SPD) gleich ein „HK“-Kennzeichen prägen, schon kurz bevor das Kreishaus offiziell öffnete. Sechs Wochen lang haben Heidekreisbewohner Zeit, ihr Auto freiwillig umzumelden; bei Neuzulassung erhalten sie automatisch „HK“. Ein Ansturm auf die Zulassungsstelle blieb am Montag allerdings aus. Denn im Vergleich zum begeisterten Landrat, der die Kreistagsmehrheit im vergangenen Jahr auf den Weg brachte, zeigt sich die Bevölkerung bei Umfragen eher verhalten. Und für die Umstellung des Kennzeichens sind immerhin 38 Euro Gebühr zu zahlen – plus Schilderkosten.
Von der Garantie, dass bis zum 9. September die gewohnte (Wunsch-)Buchstaben-und-Zahlen-Kombination reserviert ist, werden deshalb längst nicht alle Fahrzeughalter Gebrauch machen. Zumal „HK“ so ungewohnt und manchen zu hart oder „irgendwie nach Ostdeutschland“ klingt. Nachdem Kritiker in benachbarten Heidekreisen wie Lüneburg und Celle weitgehend verstummt waren, hatte das Land dem neuen Namen aber zustimmen können.