Die von der Bundesregierung geplante weitere Erkundung Gorlebens trifft auf zunehmenden Widerstand. Am Montag reihte sich die hannoversche Landeskirche in den Kreis der Protestierenden ein, die sich vor allem gegen mögliche Enteignungen wenden. Einige ihrer Kirchengemeinden, die große Flächen über dem Salzstock Gorleben besitzen, könnten von Enteignungen betroffen sein.
„Das werden wir nicht einfach hinnehmen, sondern sichern den Kirchengemeinden Rechtsbeistand zu“, erklärte der höchste Geistliche der hannoverschen Landeskirche, Bischofsvikar Hans-Herrmann Jantzen. „Ich finde, dass die Bundesregierung sich da in eine Sackgasse hereinmanövriert“, sagte Jantzen. „Wir haben um ein Gespräch nachgesucht, aber keinen Termin bekommen“, sagte der Theologe, der als Lünburger Landessuperintendent schon lange mit dem Problem Gorleben zu tun hat. Neben der Familie des Grafen von Bernstorff gehören vier Kirchengemeinden im Wendland zu den größten Grundbesitzern.
Angesichts der beschlossenen Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken befürchtet Innenminister Uwe Schünemann härtere Auseinandersetzungen um den Castor-Transport nach Gorleben im November.
mbb