Mit Unverständnis haben Kirchensprecher darauf reagiert, dass sich Aygül Özkan als erste muslimische Ministerin Deutschlands bei ihrem Amtseid auf Gott bezogen hat. „Wir Christen sehen schon einen deutlichen Unterschied zwischen unserem Gott und Allah“, sagte der Sprecher der Hannoverschen Landeskirche, Johannes Neukirch, der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). Der Sprecher des katholischen Bistums Essen, Ulrich Lota, kritisierte in „Bild“: „Theologisch sind der Gott der Christen und der Gott des Islam nicht gleichzusetzen.“
Özkan hatte Wirbel ausgelöst, weil sie sich gegen Kreuze und Kopftücher in Schulen ausgesprochen hatte. Am Dienstag legte die Deutsch-Türkin im Landtag in Hannover ihren Amtseid ab und bat dabei wie die anderen drei neuen Minister um Gottes Hilfe für ihre Arbeit. Sie schloss ihre Eidesformel mit „So wahr mir Gott helfe“. In einer Erklärung ihres Hauses hieß es, Özkan berufe sich als gläubige Muslimin „ausdrücklich auf den einen und einzigen Gott“, der dem Judentum, dem Christentum und dem Islam gemeinsam sei.
dpa