Bremen und Niedersachsen führen trotz leicht gesunkener Zahlen die bundesweite Statistik der gemeldeten Privatinsolvenzverfahren an. Im ersten Quartal 2013 ist die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland um 1,7 Prozent auf 33.315 Betroffene gestiegen. In Bremen kamen auf 100.000 Einwohner 72 Fälle, in Niedersachsen waren es 55 Fälle. Das geht aus dem Schuldenbarometer der Bürgel Wirtschaftsinformation hervor. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 41 Fällen je 100.000 Einwohner.
„Die klassischen Verschuldungsprobleme sind immer noch Arbeitslosigkeit, Scheidungen oder eine gescheiterte Selbstständigkeit. In letzter Zeit kommen bei uns aber auch immer mehr Energie- und Mietschulden dazu“ , sagt Petra Josy vom Arbeiterwohlfahrt-Bezirksverband Hannover.
Auch Schleswig-Holstein liegt mit 54 Fällen je 100.000 Einwohner über dem Bundesschnitt. Generell zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle bei den privaten Verschuldungen: Bayern und Thüringen liegen mit je 31 Fällen und Baden-Württemberg mit 33 weit unter dem Durchschnitt.
Ulrike Vennemann vom katholischen Verein für soziale Dienste in Osnabrück sorgt sich besonders um die zunehmende Zahl jugendlicher Schuldner: „Privatinsolvenzen finden sich inzwischen in allen gesellschaftlichen Schichten, aber die Zahl junger Menschen, die in unsere Beratungsstelle kommen nimmt zu - und es werden immer mehr.“
dpa