Das Land ist als Autoregion und in der regenerativen Energieerzeugung führend, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode am Montag anlässlich des Berliner Gipfels zur Elektromobilität. „Ich bin guter Dinge, dass wir im bundesweiten Vergleich vorne mitspielen werden, wenn es um die Umsetzung neuer Ideen bei der Elektromobilität geht.“ Deshalb solle der Bereich in Zukunft besonders stark gefördert werden, sagte Bode.
Die großen Konzerne stecken bereits Milliarden in den Bau von Elektroautos. Volkswagen hat ein Produktfeuerwerk für die kommenden Jahre angekündigt, dessen Höhepunkt der E-Golf 2013 sein soll. Bis zum Jahr 2018 rechnet der Konzern mit rund 300 000 verkauften Autos im Jahr. Das entspricht drei Prozent des gesamten Absatzes.
In Niedersachsen setzen Zulieferer mehr denn je auf Elektromobilität:
– Conti hat 12 Millionen Euro in den Standort Gifhorn investiert, dort sollen künftig bis zu 60 000 Elektromotoren vom Band laufen. Von 2011 an liefert der Konzern den ersten kompletten Antriebsstrang für einen Hersteller.
– Johnson Controls („Varta“) ist gemeinsam mit Conti bei den Hybridantrieben gut im Rennen – gemeinsam statten sie Mercedes und BMW mit Batteriesystemen aus, die von der früheren Varta in Hannover entwickelt wurden.
– Bosch fertigt mit 120 Beschäftigten in Hildesheim elektrische Maschinen für die Hybridantriebe von VW Touareg und Porsche Cayenne.
Am Montag hatte Kanzlerin Angela Merkel die Nationale Plattform Elektromobilität ins Leben gerufen. Bis 2020 sollen eine Million Autos auf deutschen Straßen mit Strom fahren. Ein Lenkungskreis soll bis zum Jahresende konkrete Schritte erarbeiten, wie Deutschland zum Leitmarkt bei E-Autos werden kann. „Es reicht nicht, Batterien und Schlüsselkomponenten in Deutschland zu entwickeln“, betonte VW-Chef Martin Winterkorn nach dem Treffen mit Merkel. „Wir müssen und wollen sie auch hierzulande bauen.“ Merkel sagte, Deutschland habe die Entwicklung des Automobils im 20. Jahrhundert stark mitbestimmt; daraus solle „der Ehrgeiz, aber auch die Zuversicht erwachsen“, dass dies auch für das Auto des 21. Jahrhunderts möglich sei.