Die Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre habe dazu beitragen, dass die Volkswirtschaften der Euro-Zone auseinander drifteten. Der Unterschied müsse durch höhere Lohnabschlüsse in Deutschland und niedrigere Abschlüsse in den weniger wettbewerbsstarken Ländern Südeuropas ausgeglichen werden.
Für die ausgeprägte Lohnzurückhaltung der vergangenen Jahre habe es „keine Rechtfertigung“ gegeben, sagte Bofinger, der Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist. Künftig müssten die Löhne im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt um mindestens drei Prozent pro Jahr zulegen. Dies ergebe sich aus einem Produktivitätszuwachs von einem Prozent plus der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Inflation von nahe zwei Prozent.
afp