Man habe ein Paket geschnürt, „das das System und die Wertschöpfungskette der Elektromobilität ideal abbildet“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode am Mittwoch bei der Vorstellung der Bewerbung in Berlin – und gab sich davon überzeugt, dass der ganzheitliche Ansatz die Jury überzeugen kann.
Drei bis fünf Modellregionen sollen bis 2015 Elektromobilität erlebbar machen und die nötigen Innovationen schnell voranbringen. Der Bund hat dafür insgesamt 180 Millionen Euro Fördergeld bereitgestellt. Bis kommenden Montag müssen die Interessenten ihre Bewerbungen einreichen. Für März wird die Entscheidung darüber erwartet, wer den Zuschlag erhält. Die Liste der Bewerber ist lang, schließlich kann eine Testregion nicht nur Fördergelder von bis zu 60 Millionen Euro einfangen, sondern auch bei einer Zukunftstechnologie vorwegfahren.
Die Metropolregion rechnet sich dennoch große Chancen aus, weil sie mit den Industriepartnern Volkswagen, Continental und Johnson Controls aufwarten kann, die zu den entscheidenden Spielern zählen, wenn es um die Entwicklung von Elektroantrieben und -fahrzeugen geht. Hinzu kämen umfangreiches Forschungs-Know-how und die Möglichkeit, Elektromobilität auch ausländischen Fachleuten während der Messen in Hannover zu präsentieren, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann, Aufsichtsratschef der Metropolregion.
Die Bewerber haben sich klare Ziele gesetzt. Bis 2015 sollen 85 Prozent der Bürger die Initiative kennen und mehr als 5000 E-Fahrzeuge im privaten und gewerblichen Einsatz sein. Land und Kommunen wollen bis dahin mindestens 20 Prozent ihrer neu gekauften Autos mit Hybrid- oder reinem Elektromotor anschaffen und gemeinsam mit der Energiewirtschaft in der Region eine „bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur“ einrichten. Die Organisatoren kalkulieren derzeit mit einem Projektvolumen von 120 Millionen Euro einschließlich der Bundessubventionen. Das Land will seinerseits 10 Millionen Euro beisteuern. Das Investment von Volkswagen soll darüber deutlich hinausgehen.