Die Verhandlungen seien beendet worden. Die Belegschaft ist erleichtert, dass der Verkauf abgebrochen wurde. Das Unternehmen hält jedoch an seinen Veräußerungsplänen fest: „Es gibt weitere Kaufinteressenten.“
Bosch Rexroth zählt die Pneumatiksparte nicht mehr zum Kerngeschäft und will sich deshalb davon trennen. In dem Geschäftsbereich sind etwa 2300 Mitarbeiter beschäftigt, davon 670 in Laatzen und 70 in Gronau. Die Mitarbeiter wehren sich gegen das Vorhaben des Konzerns und sind aus Protest auch schon auf die Straße gegangen. Sie befürchten vor allem einen Verkauf an Finanzinvestoren wie vor einigen Jahren bei Blaupunkt. Damals beließen die Investoren nach der Übernahme der Hildesheimer Bosch-Tochter nur wenige Arbeitsplätze am Stammsitz.
Nach dem Abbruch der Verkaufsgespräche könnten die Beschäftigten vorerst aufatmen, erklärten Betriebsrat und IG Metall. Sie wollen nun weiterhin auf die Unternehmensleitung einwirken, die Veräußerung aufzugeben. „Einen Verkauf halte ich nach wie vor für die schlechteste Option“, sagte Betriebsratschef Michael Brozy. Falls es Verkaufsverhandlungen mit weiteren Interessenten gebe, müsse der Betriebsrat besser eingebunden werden als bisher.
Die Arbeitnehmervertreter pochen auf weitreichende Standort- und Beschäftigungsgarantien und wollen die Zusage, dass die Sparte nicht zerschlagen wird. Ihrer Ansicht nach wurde der Geschäftsbereich durch die monatelangen Verkaufsgespräche geschwächt. Belegschaft, Lieferanten und Kunden seien verunsichert worden. Sascha Dudzik von der IG Metall forderte das Management auf, mit der Pneumatiksparte „verantwortungsvoll umzugehen.“
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