Wegen des demografischen Wandels wolle das Handwerk neue, in dem Wirtschaftszweig bisher eher unterrepräsentierte Zielgruppen für die verschiedenen Berufe erschließen, sagte Hauptgeschäftsführer Jans-Paul Ernsting am Donnerstag anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der Kammer. So solle der Anteil von Frauen, Migranten und älteren Beschäftigten erhöht werden.
Im vergangenen Jahr machten die Handwerksunternehmen im Großraum Hannover gute Geschäfte. Die Beschäftigung nahm zu. Die Chancen, dass es auch in diesem Jahr positiv weitergehe, stünden nicht schlecht, erklärte Kammerpräsident Walter Heitmüller.
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist 2011 um 1,3 Prozent auf 18 582 gestiegen. Dabei gab es allerdings je nach Branche deutliche Unterschiede: So wurde bei den „zulassungspflichtigen“ Unternehmen – bei denen etwa ein Meistertitel vorausgesetzt wird – ein Rückgang um 0,4 Prozent auf 11 255 Betriebe verbucht. Beim „zulassungsfreien“ Handwerk hingegen legte die Zahl um 8,4 Prozent auf 3940 Betriebe zu.
„Seit Jahren entstehen neue Betriebe im Handwerk ganz überwiegend im zulassungsfreien Bereich – also dort, wo keine Qualifikationsnachweise für die Gründung erforderlich sind“, sagte Ernsting. Die „Dequalifizierungsspirale“, vor der die Handwerkskammer seit Jahren gewarnt habe, sei längst im Gang. Die Folge: Ein großer Teil der Existenzgründungen im zulassungsfreien Bereich sei „nicht nachhaltig“. Auch werde dort weniger ausgebildet.