Auetal: Megamarsch 2021 plant vierte Etappe in Hattendorf

„Für das Auetal wäre das Event eine Riesenchance gewesen, überregional auf sich aufmerksam zu machen“, sagt Matthias Gräbner. Der Geschäftsführer des „Touristikzentrums Westliches Weserbergland“ mit Sitz in Rinteln meint den „Megamarsch“, jenen 100 Kilometer langen Rundkurs für Wanderer, der am 13. Juni 2020 binnen 24 Stunden auch durch das Auetal führen sollte, und der dann der Coronakrise zum Opfer fiel. Doch das Auetal bekommt eine zweite, dritte und sogar vierte Chance: und zwar am 12. Juni 2021 sowie in den beiden Folgejahren. Die Route des Megamarsches soll bei allen drei Wanderevents dieselbe sein, führt also immer durchs Auetal. „Wir haben als Touristikzentrum einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, haben so viel Arbeit in die Vorbereitung des Megamarsches gesteckt, dass das wegen Corona nicht alles für die Katz gewesen sein kann“, betont Gräbner. Sicherheit erst im Februar: Sicherheit gibt es angesichts der Dynamik der aktuell zweiten Coronawelle indes noch nicht. „Ob die Sache laufen kann, werden wir voraussichtlich Anfang bis Mitte Februar wissen. Bis dahin läuft die Planung weiter“, so der Tourismusexperte. „Die Idee zum Megamarsch stammt ursprünglich von dem Auetaler Ratsmitglied Ulrike Frey“, lobt er. Die Ortsvorsteherin von Poggenhagen habe damals sinngemäß zu ihm gesagt: „Die ,Große Weserrunde’, also der Radmarathon, hat sich in den vergangenen Jahren ja gut etabliert; was aber noch fehlt, ist ein Highlight für die andere Zielgruppe – nämlich die Wanderer in der Region.“ Für 2020 hätten die Organisatoren daher einen „super Streckenverlauf“ abgestimmt gehabt. Megamarsch Spezial: Frank Ginzel schafft 100 Kilometer in 22 Stunden Megamarsch: Rinteln hat Chance für eigenen Tourismus verpasst Mega-Shitstorm statt Megamarsch in Rinteln? Das Auetal war darin die vierte von fünf Etappen – und das wird auch in den nächsten drei Jahren so sein; die Wanderer erreichen die Idylle über Fischbeck. Eine Mitarbeiterin des Touristikzentrums ist die komplette Strecke – allein – in 22 Stunden und 40 Minuten zu Testzwecken abgelaufen. Sie schreibt auf Facebook: „Nach dem Anstieg verlässt man nun den Süntel und begibt sich ins idyllische Auetal. Die beanspruchten Beine können sich nun beim sanften Abstieg durch grasgrüne Weiden etwas entspannen. Wer hier kurz innehält, wird nochmals mit fantastischen Ausblicken belohnt. Über das Wesergebirge bis zum Fernsehturm: Diese reichen über das Wesergebirge bis zum Fernsehturm in Porta Westfalica, den Bückeberg und die Norddeutsche Tiefebene. Über einfache Feldwege gelangt man jetzt nach Hattendorf, wo die Verpflegungsstation vier, das Heimatmuseum Auetal, bereits auf die Teilnehmer wartet. Wer es bis hierher geschafft hat, kann wirklich stolz auf sich sein! 80 Kilometer und 16 Prozent Steigung sind geschafft!“ Tatsächlich ist es vor allem das Heimatmuseum, welches in den Jahren 2021, 2022 und 2023 in den Fokus der Marschierer geraten wird. „Damit bekommt es die Aufmerksamkeit eines Publikums, das sich von diesem Museum sonst nie angesprochen fühlen würde“, ist Gräbner überzeugt. Weserbergland vernetzen: Die Rechnung gehe im westlichen Weserbergland mit seinen zwei Landes- und mehreren Landkreisgrenzen aber nur dann auf, wenn man als Tourismus-Verantwortlicher in „Qualitätsprodukten und Regionen“ denke – und nicht in Kreis- oder gar Stadtgrenzen. Gräbner nennt ein Beispiel: „Wenn es der Schillathöhle in Hessisch Oldendorf, Landkreis Hameln-Pyrmont, gut geht, weil sie viele Besucher hat, dann verkauft der Hof Bredemeier in Borstel, Landkreis Schaumburg, in der Schillathöhle auch mehr Marmelade.“ Habe die Schillathöhle viele Besucher, machten die anschließend auch einen Besuch in Omas Café-Eck in Rehren. Hauptaufgabe des „Touristikzentrums Westliches Weserbergland“ ist es, vor Ort die „Qualitäts-Produkte“ zu entwickeln, die Reisenden Appetit auf einen Aufenthalt in der Region zwischen Rinteln, Hess. Oldendorf, Porta Westfalica, Emmerthal, Aerzen und dem Auetal machen sollen. Dazu gehört die Mitentwicklung und Ausschilderung von Rad- und Wanderwegen – aber auch die Mitentwicklung von Events wie dem Megamarsch. Beworben wird das alles und mehr im „Reiseplaner“ des Touristikzentrums – ein Gastgeberverzeichnis, das jedes Jahr aktualisiert erscheint. Von Thomas Wünsche