Darüber ärgert sich Eschers Ortsvorsteher Heini Tegtmeier

„Da sollte ich mir neulich doch einen Termin geben lassen, um eine Angelegenheit mit der Bauabteilung klären zu können. Bis ich den bekommen hätte, wäre das Kind doch schon in den Brunnen gefallen“, ärgert sich Heini Tegtmeier, Ortsvorsteher des rund 320 Einwohner zählenden Dorfes Escher. Es sei um Straßenbauarbeiten und eine damit verbundene Straßensperre gegangen. „Da brauchte ich sofort eine Auskunft, um den Landwirt, der Angst hatte, dass er kein Futter für seine Tiere geliefert bekomme, zu informieren. Was nützt mir da ein Termin?“, so Tegtmeier. Der Bürgermeister habe sich dann zum Glück eingeschaltet und konnte helfen und Tegtmeier zu einer kurzfristigen Information verhelfen. Nicht mehr viel zu tun: Seit zwölf Jahren ist Tegtmeier Ortsvorsteher in Escher. „So ganz viel kann ich nicht mehr für die Bürger tun. Früher wurde mal kurzfristig ein Pass von mir verlängert, wenn das vor dem Urlaubsbeginn versäumt wurde. Aber das geht heute ja alles nicht mehr“, bedauert Tegtmeier. Bürgermeisterwahl: WGA Auetal freut sich über einen Bewerber Friedrich Gärling wünscht sich neues Baugebiet in Hattendorf Jetzt wird die neue Sporthalle in Rehren geplant Für die weiteren Anliegen sei er Pragmatiker: „Als sich die Leute über zu viel Schnee beschwerten, da habe ich ihnen gesagt, dass sie mal selbst eine Schaufel in die Hand nehmen könnten.“ Er habe immer klare Worte gegenüber den Escheranern und der Gemeinde. Probleme mit Gräben oder Wirtschaftswegen gibt es in Escher nicht. „Für die guten Feldwege sorgt auch die Jagdgenossenschaft“, stellt der Ortsvorsteher fest. Stolz ist der 75-Jährige auf die gute Dorfgemeinschaft: „Auch wenn gerade wegen Corona ja alles ruht.“ Ort für junge Familien: In den vergangenen Jahren seien viele junge Familien nach Escher gezogen. „Der Sechsackerweg ist fast vollständig bebaut, und auch sonst gibt es nur wenige Baulücken im Dorf“, stellte Tegtmeier fest. Und es würde nur ein einziges Haus in Escher leer stehen. Eine Sprechstunde bietet der Ortsvorsteher nicht an, aber er ist immer für die Bürgerinnen und Bürger ansprechbar. Oft ist er mit dem Fahrrad im Dorf unterwegs, schaut nach dem Rechten und verteilt bei Bedarf auch gelbe Säcke. Ob er nach der Wahl sein Amt weiter ausüben wird, das lässt er noch offen. „Das mache ich vom Wahlausgang abhängig. Und ich weiß ja auch nicht, ob mich die SPD noch mal aufstellt“, so Tegtmeier. Von Kerstin Lange