L 443: Tempolimit und mehr Straßenlaternen in Schoholtensen?

„Alle zwei Wochen landet hier ein Auto im Gebüsch. Da die Strecke ein Schulweg ist und es hier keinen Gehweg gibt, ist das sehr gefährlich“, sagt Ortsvorsteher Wilhelm Riebe. Seit Jahren kämpft er daher um eine Geschwindigkeitsbeschränkung. „Nur ein Tempolimit von 50 km/h könnte hier mehr Sicherheit bringen und natürlich eine Straßenbeleuchtung“, betont Riebe. Denn Straßenlaternen gibt es nur in der oberen Hälfte der Ortsdurchfahrt – und selbst darum hat der Ortsvorsteher etliche Jahre kämpfen müssen. Keine geschlossene Ortschaft: Schoholtensen mit seinen knapp 110 Einwohnern ist keine geschlossene Ortschaft, und daher ist es so schwierig, ein Tempolimit und eine Beleuchtung der Strecke – hier müssen die Schulkinder entlanglaufen, um zur Bushaltestelle zu kommen – zu bekommen. Während Bauarbeiten auf der A 2 wurde im Herbst 2020 auf der Umleitungsstrecke, der Landesstraße 443 durch Schoholtensen, ein Tempolimit von 50 km/h verordnet. „Da hat es keinen Unfall in unserem Bereich gegeben. Aber mit Abschluss der Bauarbeiten ist das Tempolimit verschwunden – und es knallt wieder regelmäßig“, so Riebe. K 63: Sanierung zwischen Hattendorf und Segelhorst beginnt im Mai L 443: Radweg zwischen Steinzeichen und Bernsen ist freigegeben 70 Kilometer pro Stunde dürfe man in dem Bereich fahren, aber die meisten Autofahrer seien mit mindestens 90 „Sachen“ unterwegs. Für diese Kurve sei das einfach zu schnell und für die Schulkinder und auch die älteren Menschen, die zu Fuß zum Friedhof laufen würden, sei das lebensgefährlich. Sonst sind der Ortsvorsteher und die Schoholtenser zufrieden in ihrem Dorf. „Ich kümmere mich gerne um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Riebe, der das Amt bereits seit 2001 ausübt. Seit 1993 ist er außerdem Ortsbrandmeister in Schoholtensen/Altenhagen. Gemischte Funktionen: „In unserem kleinen Ort mischen sich die Funktionen“, stellt Riebe fest. Er organisiere Wandertage, Grillabende in der vor Jahren von Schoholtensern und Altenhägern selbst gebauten Grillhütte und sorgte für weitere Veranstaltungen. „Das mache ich in beiden Funktionen und eben für alle Bürger“, so Riebe. Regelmäßig fährt der Ortsvorsteher mit seinem Moped durch das Dorf und schaut nach dem Rechten. Wenn er feststellt, dass Gräben geräumt oder Büsche im öffentlichen Raum geschnitten werden müssen, dann gibt er das an die Bauabteilung der Gemeinde Auetal weiter. „Die Zusammenarbeit mit dem Bauamt und überhaupt mit der Gemeindeverwaltung ist sehr gut“, lobt Riebe. Feldweg zwischen Reinsdorf und Schoholtensen saniert: In Sachen Wegebau erinnert Riebe an die Wiederherstellung des Reinsdorfer Weges. Der Feldweg zwischen Reinsdorf und Schoholtensen wurde 2002 aufwendig saniert. Seitdem hält ihn ehrenamtlich Heinrich Rinne-Ackmann in Schuss. Das Material dafür besorgt ihm Riebe über die Gemeinde. „Na ja, und sonst mache ich, was alle Ortsvorsteher tun. Müllsäcke zu den Bürgern bringen, sie bei Jubiläen besuchen und für die Kriegsgräberfürsorge sammeln“, so Riebe. Feste Sprechzeiten habe er nicht, aber er sei immer für die Schoholtenser erreichbar. Auf die Frage, ob er auch in den nächsten Jahren Ortsvorsteher in Schoholtensen bleiben wolle, sagte der 58-Jährige: „Na klar, wenn ich wieder von der WGA vorgeschlagen werde, dann würde ich weitermachen. Schließlich habe ich ja noch einen Kampf zu führen. Den um die Straßenbeleuchtung im unteren Dorfteil und den um das Tempolimit.“ Von Kerstin Lange