Wohin geht der Penny-Markt in Rehren?

Der Poker um den Standort des Penny-Marktes geht weiter. „Der Penny-Markt in Rehren läuft gut, die Umsätze stimmen, und Penny will im Ort investieren – aber offensichtlich nur zu den Bedingungen des Discounters“, sagt Auetals Bürgermeister Heinz Kraschewski. • Penny plant Neubau in Rehren • Penny in Nienstädt schließt im Oktober Immerhin – das ist neu – habe Penny nach mehreren Volten kürzlich versprochen, die Tendenz-Entscheidung für den alten Standort nochmals überdenken zu wollen – und eventuell doch neben der Alten Molkerei neu zu bauen. Regionalplaner sehen Penny-Pläne kritisch: „Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir von Penny definitiv wissen möchten, wo der Discounter hinwill“, betont der Rathauschef. „Bei der vergangenen Konferenz beim Landkreis Schaumburg, bei der es um Regionalplanung ging“, so der Bürgermeister, „hat Penny zwar deutlich gemacht: ,Wir möchten von unserer Strategie her am Bestandsstandort bleiben.‘“ Was einen Abriss des Altbaus und einen anschließenden Neubau an gleicher Stelle bedingen würde. Allerdings: Die Regionalplaner beim Landkreis sehen das Kraschewski zufolge „kritisch“. Sie sähen die Pläne des Discounters vor dem Hintergrund der Entwicklung des Ortskerns beziehungsweise Gemeindezentrums. Kraschewski: „Deswegen haben wir als Gemeinde Auetal die Hoffnung gehabt, dass mit einem Penny-Neubau 300 Meter vis-à-vis des jetzigen Standortes so etwas wie ein ,Anker‘ entstehen könnte, der den Marktplatz und den Parkplatz der Alten Molkerei deutlich aufwerten würde.“ Ein Standortwechsel des Discounters würde aber auch die Kundenfrequenz in den Geschäften am Marktplatz erhöhen. Ein Standortwechsel wäre für Penny gut: „Davon gibt es inklusive Ärzten, Physiotherapeuten, Banken und Rathaus gut und gerne 20.“ Doch auch Penny selbst würde ein Standortwechsel in die Karten spielen, weil der Discounter an Rehrens Marktplatz die Obergrenze von 800 Quadratmetern Verkaufsfläche um 200 oder sogar 400 Quadratmeter überschreiten dürfe. „Das würden die Regionalplaner vermutlich ebenso sehen.“ Am bisherigen Standort seien die 800 Quadratmeter dagegen bis auf Weiteres festgeschrieben. Klar sei aber auch: Die Rewe Group, zu der Penny gehört, habe das Grundstück neben der Alten Molkerei gekauft. Sollte die Kette den Standort selbst nicht nutzen und am alten bleiben, „würde sie neben der Alten Molkerei mit Sicherheit keinen zweiten Discounter zulassen“, ist Kraschewski überzeugt. Dafür reiche die vorhandene Kaufkraft aber ohnehin nicht aus. In größeren Städten würden die Menschen über eine Standortdebatte, wie sie jetzt für Rehren geführt wird, vermutlich lachen. Doch auch in Rehren hat der Rathauschef das Gefühl, dass es den Menschen „eigentlich egal ist, auf welcher Seite der Landesstraße der Penny-Markt steht“. Sie interessiere nur, dass er möglichst moderner und größer werde. Es wäre die dritte Wendung: Zur Erinnerung: Der Discounter hatte in der Vergangenheit gleich mehrere Volten geschlagen. Nachdem er sich zunächst am alten Standort vergrößern wollte, überraschte er im Oktober 2018 mit der Tatsache, dass er das neben der Alten Molkerei gelegene Gebäude Rehrener Straße 10 gekauft hatte – und nun offenbar dort neu bauen wollte. Umso überraschender kam dann im März 2020 die Nachricht, die Rewe-Gruppe stellte den Standort an der Alten Molkerei infrage und liebäugelte wieder mit der Erweiterung am alten. Sollte es nun eine abermalige Wendung hin zur Alten Molkerei und zum Marktplatz geben, wäre das bereits die dritte Wendung in der Causa Penny. Von Thomas Wünsche