Illegaler Stellplatz für Wohnmobile an Hafenstraße in Rusbend

Im Raum steht dabei auch die Überlegung, den Bebauungsplan an der Stelle zu ändern. Dafür müsste aber ein Bauleitverfahren angestoßen werden. Im Oktober hatten Kontrolleure des Bauamtes festgestellt, dass die Stellfläche für Reisemobile nicht genehmigt wurde und damit nicht erlaubt ist. „Wir haben dem Verantwortlichen den Betrieb des Stellplatzes untersagt“, sagt Bauamtsleiter Björn Sassenberg auf Nachfrage dieser Zeitung. Bauten nur in Verbindung mit Wasser: Der Bebauungsplan 175 „Rusbender Straße/Mittellandkanal“ würde eine derartige Nutzung des Platzes nicht zulassen, da es sich bei dem gepachteten Grundstück an der Hafenstraße um das sogenannte Sondergebiet Hafen handeln würde, erklärt Sassenberg. „Hier darf nur etwas errichtet werden, das mit Wasser in Verbindung steht“, sagt der Amtsleiter. Ein Campingplatz für Bootsbesitzer, die in Rusbend ihre Boote zu Wasser lassen und dort übernachten, sei hingegen erlaubt. Doch dafür würden die Voraussetzungen fehlen, sagt Sassenberg. „Es müssen dafür Möglichkeiten geschaffen werden, um Boote an der Stelle zu Wasser lassen zu können“, erklärt der Amtsleiter. Denkbar seien ein Kran oder eine Slip-Anlage. „Der Campingplatz darf aber auch dann nur von den Bootsbesitzern genutzt werden“, stellt Sassenberg klar. Für reine Camper sei der Platz tabu. Sanierung der Hafenstraße in Rusbend geht voran Rat der Stadt Bückeburg stimmt für neuen Bebauungsplan für Hafen Berenbusch Zwar habe der Geschäftsmann aus Bückeburg mittlerweile einen Bauantrag eingereicht, nachdem ihm die Nutzung untersagt worden war – dieser würde aber einige Mängel aufweisen, erklärt Sassenberg. So habe der Pächter bisher keinen Vorschlag gemacht, wie dort in Zukunft Boote zu Wasser gelassen werden können. Unklar ist nach Angaben von Sassenberg derzeit, wer für die Sanierung der Kaimauer entlang des Grundstückes zuständig sei. Möglicherweise müsse sie zunächst erneuert werden, bevor dort Boote anlegen könnten. Auch sei die Abwasserentsorgung noch nicht geklärt. „Die Chemietoiletten der Reisemobile müssen aber ja irgendwo entsorgt werden – und das ist nicht ganz unproblematisch“, meint Bürgermeister Reiner Brombach. Nach Angaben des Abwasserbetriebes könnte es im Klärwerk zu Problemen kommen, wenn dort größere Mengen Chemikalien ankommen. Abwasserkanal fehlt: Zudem liegt unter der erst kürzlich sanierten Hafenstraße kein Abwasserkanal. Eine Möglichkeit sei aber, das Abwasser in einem Tank auf dem Gelände zu sammeln und dann mit einem Saugwagen abzutransportieren, sagt Sassenberg. Das Bauamt prüft darüber hinaus, ob der Bebauungsplan geändert werden kann. „Dann wäre dort auch normales Camping mit Wohnmobilen möglich“, sagt der Bauamtsleiter. Dafür sei man in Gesprächen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Mittellandkanal. Es wäre schade, wenn die Fläche einfach brach liegt. Klaus Harmening , Ortsbürgermeister Der Ortsrat Rusbend würde der Idee eines Wohnmobilstellplatzes grundsätzlich befürworten, erklärt Ortsbürgermeister Klaus Harmening. „Es wäre schade, wenn die Fläche einfach brach liegt“, meint er. Der Politiker kann der Idee noch etwas abgewinnen. „Bisher war dort einmal im Jahr zu Himmelfahrt Remmidemmi, sodass sich sogar die Anwohner einzäunen mussten. Wenn dort nun ein Stellplatz betrieben wird, herrscht Ruhe und das Areal sieht endlich vernünftig aus“, sagt Harmening. Der Ortsbürgermeister kritisiert die Stadtverwaltung. Sie habe den Ortsrat nicht über den Sachstand informiert. Bauamtsleiter Björn Sassenberg kann das nicht verstehen. „Wir haben keine Lösung – es gibt also nichts, über das wir die Politiker hätten informieren können“, sagt er. Von Leonhard Behmann

Illegaler Stellplatz für Wohnmobile an Hafenstraße in Rusbend - Bauplan ändern?