Landesnahverkehrsgesellschaft will Querungshilfe in Scheie nicht fördern

Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LVNG) lehnt es ab, den Bau auf der Landesstraße 450 zu finanzieren (wir berichteten). Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln sowie die Stadtverwaltung haben dazu eine andere Auffassung. „Wir sind der Meinung, dass der Neubau der Bushaltestellen unmittelbar mit der Querungshilfe zusammenhängt“, erklärt Bauamtsleiter Björn Sassenberg. „Schließlich würde sie in erster Linie von den Menschen genutzt, die mit dem Bus fahren.“ Auf der östlichen Fahrbahnseite gibt es bisher kein Buswartehäuschen. Hier soll im Rahmen des Förderprogramms eine Querungshilfe errichtet werden. Rillen- und Noppenplatten weisen den Weg: Gleichzeitig sollen das bestehende hölzerne Wartehaus auf der westlichen Fahrbahnseite am Ortsausgang von Scheie erneuert und der Bereich zudem barrierefrei umgestaltet werden. Ein ähnliches Projekt ist Anfang des Jahres schon in Rusbend umgesetzt worden. Für 35000 Euro wurde das marode Wartehäuschen an der Deinser Straße ab- und die Bushaltestelle umgebaut. Rillen- und Noppenplatten weisen seitdem Sehbehinderten den Weg. Lesen Sie auch: Silvester 2020: Auf diesen Plätzen in Schaumburg ist Feuerwerk verboten Ein erhöhter Bussteig sorgt zudem für mehr Barrierefreiheit. Er macht es Fahrgästen leichter, in den Bus einzusteigen. Auch ein neues Buswartehäuschen aus Holz wurde aufgestellt. Die teure Baumaßnahme war durch die LNVG zu einem großen Teil gefördert worden. Streit sorgt bei den Politikern für Verärgerung: In Scheie sei ebenfalls geplant, die Bushaltestelle am Dorfgemeinschaftshaus auf diese Weise komplett zu erneuern, kündigt Sassenberg an. „Die Stelle soll barrierefrei gestaltet und ein neues Wartehaus gebaut werden“, kündigt der Amtsleiter an. Wann der Plan in die Tat umgesetzt wird, ist aber noch unklar. Solange der Streit mit der LVNG über den Bau der Querungshilfe schwelt, wird es keine Bushaltestelle auf der östlichen Seite des Ortsausganges geben. Das sorgt bei den Politikern für Verärgerung. Antrag auf Bau eines Buswartehäuschens einstimmig gestellt: „Das ist ein Unding“, schimpft Renate Hattendorf-Strahler, stellvertretende Ortsbürgermeisterin. „Kinder müssen im Regen auf den Bus warten, weil es kein Häuschen gibt.“ Ihrer Meinung nach müsse der Bau vorgezogen werden. Ortsbürgermeister Friedrich Meyer (CDU) bereitet der Gedanke Sorgen: „Ich habe Angst, dass uns dann dort noch so eine Bretterbude vom Bauhof hingestellt wird und wir auf die Querungshilfe bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten müssen.“ Trotz der Bedenken des Ortsbürgermeisters stellte der Rat einstimmig einen Antrag auf Bau eines Buswartehäuschens, so wie es Hattendorf-Strahler zuvor angeregt hatte. Friedrich Meyer bat die Verwaltung, weiter „am Ball zu bleiben“. von Leonhard Behmann