Warber: Schwebende Stoppschilder für Unfallschwerpunkt

Die geplanten schwebenden Schilder an der unfallträchtigen Kreuzung in Warber sind seit Kurzem auch Thema im Niedersächsischen Landtag. Mit der regionsweit einzigartigen Innovation aus Island will die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln das Verkehrsproblem im kleinen Dorf Warber lösen (wir berichteten). Die Kreuzung Warbersche Straße (L450)/Echtorfer Straße (K14)/ Meinser Straße (K3) ist eine Unfallhäufungsstelle – zu diesem Schluss ist die Verkehrskommission gekommen. Der fraktionslose Abgeordnete Stefan Wirtz hat nun einen Bericht unserer Zeitung zum Anlass genommen, eine Anfrage an die Landesregierung zu stellen. Lesen Sie auch: Ampelanlagen in Warber sorgen für Verwirrung: „Erst keine – und dann gleich sechs“ Unter anderem sorgt sich der Politiker darum, dass „Menschen mit geschwächtem Sehvermögen oder anderen Beeinträchtigungen“ beim Überquerungsversuch durch die 3-D-Markierungen „irritiert“ werden könnten und zusätzliche Auffahrunfälle durch mögliche Schreckbremsungen eine Folge der Innovation sein könnten. „Ich halte die Idee für Schwachsinn“, sagt Wirtz im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach Angaben von Wirtz sei ein früherer Versuch mit einem 3-D-Zebrastreifen in Schmalkalden (Thüringen) abgebrochen worden, weil im Ursprungsland Island die Wirkung der schwebenden Schilder nur als mäßig befunden worden sei. Zudem hätten Überlegungen in Braunschweig und anderen Städten bisher keine Realisierungen nach sich gezogen, schreibt der Abgeordnete in seiner Anfrage. Ebenfalls interessant: Stadt will Neubau des Geh- und Radweges an der L 450 in Warber verschieben „In Schmalkalden wurde ein entsprechender Zebrastreifen bereits 2018 wieder übertüncht, da er einen Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung darstellte“, teilt Wirtz, der auch wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag ist, mit. Unter anderem will der Abgeordnete nun von der Regierung wissen, aufgrund welcher gesetzlichen Änderungen, zum Beispiel in der Straßenverkehrsordnung, die Einrichtung von Zebrastreifen mit 3-D-Effekt beziehungsweise schwebenden Schildern zulässig ist. Mehr Unfälle durch Markierung? Darüber hinaus interessieren ihn auch die Unfallzahlen, die im Rahmen der praktischen Anwendung in Schmalkalden im Fahrzeugverkehr zu verzeichnen gewesen sind. „Ich glaube, dass solche 3-D-Markierungen zu Irritationen bei Autofahrern führen und es dadurch sogar zu mehr Unfällen kommt“, sagt der Politiker. Der Abgeordnete will aber von der Landesregierung auch wissen, ob die vorgesehene Überquerungsstelle die jeweiligen Ober- und Untergrenzen der Richtlinie für Fußgängerüberwege erfüllt. Sie schreibt vor, wo Überwege für Fußgänger angelegt werden dürfen. Stoppschilder geplant: Nach den Plänen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Hameln sollen jedoch gar keine 3-D-Zebrastreifen auf den Asphalt in Warber gepinselt werden. Nach der Sanierung der L450 sollen noch in diesem Jahr hingegen zwei schwebende Stoppschilder auf die Fahrbahnen der Kreisstraßen 3 und 14 aufgemalt werden. Die außergewöhnlichen Markierungen sollen Autofahrer auf die gefährliche Kreuzung aufmerksam machen und zum Bremsen animieren. Eine Ampel oder ein Kreisel scheiden nach Angaben der Behörde als Alternativen aus. Von Leonhard Behmann