„Apporte“ kümmert sich um Vermittlung und Finanzierung von Assistenzhunden

Zwei- und vierbeinige Mitglieder des in Wunstorf angesiedelten Vereins „Apporte“ haben der diesjährigen Serie der Museumsreihe „Nachgefragt“ zu einem gleichermaßen informativen wie unterhaltsamen Auftakt verholfen. Der Verein kümmert sich um die Vermittlung und Finanzierung von Assistenzhunden für Menschen im Rollstuhl, die einen fleißigen Helfer und zuverlässigen Freund suchen. Anders als bei Blindenhunden werden Assistenzhunde nicht von der Krankenkasse finanziert. „Die Interessenten müssen die Kosten von Anschaffung und Unterhalt selbst tragen“, erläuterte Referentin Nadine Rochlitzer. Allein die Ausbildung in einer zertifizierten Hundeschule schlage mit rund 18000 Euro zu Buche. Ausbildung dauert bis zu zwei Jahren: Die Wunstorfer bilden nicht selbst aus, sondern arbeiten mit einer international anerkannten österreichischen Schule zusammen. Die Ausbildung dauert bis zu zwei Jahren. „Schließlich werden nur die Hunde ausgewählt, die am zuverlässigsten reagieren und auch Stresssituationen lässig meistern“, erklärte Rochlitzer. Während ihrer Schulzeit lernen die Probanden – vorwiegend Vertreter der Rassen Retriever und Labrador – mehr als 50 unterschiedliche akustische Zeichen. Auf dem Stundenplan stehen Vorgänge wie Lichtschalter betätigen, Türen öffnen und schließen, Gegenstände aufheben und anreichen sowie beim An- und Ausziehen behilflich sein. Im Museum demonstrierten Lea und ihr vierbeiniger Begleiter Luca dem Publikum, wie etwa das Wäsche-Aufhängen im Zusammenspiel funktioniert, Anreichen der Wäscheklammern durch Luca inklusive. Körperliche Nähe zu Hunden wirkt sich positiv auf Menschen aus: „Eine wichtige Rolle für die Betroffenen spielt zudem die körperliche Nähe zu ihren Hunden“, führte die Referentin aus. Diese wirke sich positiv auf den Menschen aus. Darüber hinaus erleichtere der Hund die Kontaktaufnahme zu anderen. Das könne mitunter einen Weg aus der Isolation mit sich bringen. Insgesamt betrachtet verhelfen die Vierbeiner zu mehr Unabhängigkeit im Alltag, verbessern Lebensqualität und Sicherheit und schenken Selbstvertrauen. Die Gäste führten dem interessierten Publikum mit mehreren Beispielen und Erfahrungsberichten vor Augen, dass sie ihre Begleiter keineswegs als Hilfsmittel, sondern als Partner in einem Team begreifen. Die 17-jährige Lea hat Luca seit vier Jahren an ihrer Seite. Für sie ist der reinrassige Labrador auch ein Beschützer. Das Assistenzhundeleben soll nicht zu kurz kommen: Wenn sie allein unterwegs ist, wird sie häufig nach ihrem Hund gefragt. Wenn Luca dabei ist, trägt er eine Kenndecke um den Brustkorb, der auch ihm signalisiert, dass jetzt gearbeitet wird. Als Belohnung für einen konzentrierten Einsatz gibt es stets ein Leckerli. Wird die Decke abgenommen, bedeutet das Freizeit, die auch im Assistenzhundeleben nicht zu kurz kommen sollte. Der 2005 gegründete Verein ist unter der Telefonnummer (05031) 706816 sowie im Internet auf www.apporte-assistenzhunde.de zu erreichen. Hinweis: Die vom Museum in Kooperation mit der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und mit Unterstützung der Sparkasse Schaumburg veranstaltete Reihe wird am Mittwoch, 12. Februar, ab 19 Uhr mit einem Vortrag von Hauptkommissar Werner Steding fortgesetzt. Dann geht es um das Thema „Oma, ich brauche dringend Geld! – der Enkeltrick und andere Betrügereien“. von Herbert Busch Ausgrenzung auf dem Erntefest: Behindertenbeirat ist erschüttert Dafür kämpft Rintelns Gleichstellungsbeauftragte

Partner statt Hilfsmittel - „Apporte“ kümmert sich um Vermittlung und Finanzierung von Assistenzhunden