Biber an der Bückeburger Aue: Die Baumeister sind da

Was Naturschützer freut, mag manchen Anrainer dieses Fließgewässers weniger begeistern. Schließlich gehört es zur Lebensweise der Biber, Bäche und Flüsse durch den Bau von Dämmen aufzustauen. „Biber sind Baumeister“, sagt Joachim Weike, Ingenieur beim Unterhaltungsverband Nr. 30 „Bückeburger Aue“. Doch könne die Bautätigkeit dieser Tiere wasserwirtschaftlich durchaus zu Problemen führen, wenn das Wasser eines Fließgewässers zu hoch aufgestaut werde und über die Ufer trete. Das nämlich könne zu Nutzungskonflikten mit Landwirten, Bewohnern von Siedlungsbereichen und anderen Betroffenen führen. Mehr zum Thema: Biber in Bückeburger Niederung gesichtet: Studentin gelingt Schnappschuss Der Unterhaltungsverband hat laut Weik die Aufgabe, den Wasserabfluss in denjenigen Gewässern zweiter Ordnung, für die der Verband zuständig ist, zu gewährleisten. Dabei seien heutzutage auch ökologische Aspekte zu beachten und die Gewässer somit möglichst naturnah zu unterhalten. Aus kleineren Ansammlungen von Totholz im Fließgewässer resultiert demnach nicht automatisch ein sofortiger Handlungsbedarf. Hinsichtlich der Gewässerunterhaltung würde Weike die im vergangenen Jahr von einer Biologie-Studentin in der Bückeburger Niederung gemachte Beobachtung eines Bibers eigenen Worten nach zurzeit „noch nicht zu hoch aufhängen“. Vielmehr sei es „ein gutes Zeichen“, dass dort ein Biber gesichtet worden sei. In der Niederung, die zum Teil ja ein Naturschutzgebiet sei, wäre es sicherlich nicht schlimm, wenn der Wasserstand auf den dortigen Wiesenflächen „20 Zentimeter höher“ sei. Der Unterhaltungsverband Nr. 30 „Bückeburger Aue“ lasse das Thema Biber jedenfalls gelassen auf sich zukommen, sagt Weike – wie überhaupt seiner Meinung nach mehr Gelassenheit in solchen Dingen erforderlich ist. Von Michael Werk