Bückeburg: Schadinsekten gefährden Weiden

Der Grüngürtel Höppenfeld ist ein beliebtes kleines Naherholungsgebiet für die Anwohner des benachbarten Wohnviertels. Hier sind Spaziergänger unterwegs, spielen Kinder, werden Hunde ausgeführt. Es schirmt das Viertel gegen die Verkehrsbelastungen der Bundesstraße 65 ab. Spaziergängern fiel jetzt auf, dass am nördlichen Weg zahlreiche Bäume abgesägt worden waren. Anliegerin Daniela Perner wunderte sich darüber, dass anscheinend gesunde Weiden gekappt worden seien. Ihre Blüten hätten doch sicherlich vielen Insekten Nahrung geboten. Sie bat die Stadt um Aufklärung und informierte auch unsere Zeitung sowie die Ratsfraktion der Grünen und Naturschutzverbände. Keine Bäume gefällt: Es seien keine Bäume gefällt worden, betonte Saskia Kutscha, Fachgebietsleiterin Bauen und Planen bei der Stadtverwaltung, auf Nachfrage unserer Zeitung. Vielmehr seien die Weiden „auf den Stock gesetzt“, also ungefähr einen Meter über dem Boden gekappt worden. Die Bäume könnten so neu austreiben, also quasi eine Verjüngungskur. Bei Weiden ist dies ein durchaus übliches Verfahren. Allerdings gab es für die Baumpflegemaßnahmen im Grüngürtel Höppenfeld einen konkreten Anlass. Nach Angaben der Stadt galt es nämlich, schlimmeren Schaden abzuwenden. Bei einer Kontrolle sei der Befall mit Schadinsekten festgestellt worden. Lesen Sie auch: Nammen: Keine Unterstützung für Hundepension von Tierschützer Maximilian Kopp Bäume seien vom Weidenbohrer besiedelt gewesen, der durch Holzfras erheblichen Schaden anrichten könne. Äste würden morsch, seien nicht mehr bruchsicher und könnten deshalb Passanten gefährden. Kutscha wies ausdrücklich darauf hin, dass die Arbeiten bereits Ende Februar abgeschlossen worden seien – also noch vor Beginn der Brut- und Setzzeit. Keine Arbeiten von März bis September: Von März bis September sind Fällungen und Schnittmaßnahmen im öffentlichen Raum laut Naturschutzgesetz nämlich nicht erlaubt, um Vögel nicht beim Nestbau oder bei ihrem Brutgeschäft zu stören. Seit dem 1. April bis zum 15. Juli gilt darüber hinaus Leinenpflicht für Hunde. Der Naturschutbzbund Niedersachsen appelliert darüber hinaus an alle Spaziergänger, Wanderer, Jogger und Radfahrer, die Wege nicht zu verlassen und sich besonders rücksichtsvoll gegenüber der Natur zu verhalten. Von Karsten Klaus