Bückeburg: Stadtrat protestiert offiziell gegen Neubau der ICE-Trasse

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend eine Protestnote zum geplanten Bahntrassenausbau auf den Weg gebracht. Die Kernforderungen des Resolutionsentwurfs der Ratsfraktion der Grünen: • Kein Neubau einer ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse durch das Schaumburger Land, • Streichung der Vorgabe einer Fahrzeit von 31 Minuten zwischen Hannover und Bielefeld und • Ausbau der Bestandsstrecke. Grüne: Neubau überlastet Landschaft - aus viele Gründen unverantwortlich: Ratsfrau Cornelia Laasch (Grüne) begründete den Resolutionsentwurf unter anderem damit, dass ein Trassenneubau den Landschaftsraum deutlich überlaste. Aus ökologischen, verkehrspolitischen, wirtschaftlichen und raumplanerischen Gründen sei ein Neubau unverantwortlich. Grundsätzlich müsse aber alles getan werden, um mehr Personen- und Güterverkehr auf die umweltfreundliche Bahn zu verlagern. Doch das sei auch mit einer Optimierung der Bestandsstrecke möglich – einschließlich einer Optimierung des Fahrplans. ICE-Trassenpläne: Wird Bückeburg untertunnelt? SPD-Fraktionschef Jens Bartling sagte, man dürfe sich nicht dem „31-Minuten-Diktat“ zur Fahrzeitreduzierung unterwerfen. Niemand müsse schneller als bisher in Berlin ankommen. Wichtig sei außerdem, dass alle Kommunen in der Region Einigkeit zeigten. Zuvor hatte Laasch erläutert, dass die Resolution auch bereits in den Nachbarkreisen unterstützt werde. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Wohlgemuth signalisierte ebenfalls Zustimmung: „Wir wollen keine weitere Zerschneidung unserer Landschaft!“ Jetzt sei es nötig, einschränkende Planungsaufträge der Bahn infrage zu stellen. SPD-Mann Schöttelndreier fordert Antworten: Bei zwei Enthaltungen nahm der Stadtrat die Resolution an. Nicht für den Entwurf gestimmt haben Cord Siekmeier (CDU) und Gerhard Schöttelndreier (SPD). Schöttelndreier forderte erst einmal Antworten auf die Fragen, wie und mit welchen Auswirkungen denn ein Ausbau der Bestandsstrecke überhaupt realisiert werden könne. Der Achumer Kommunalpolitiker sieht durch den viergleisigen Ausbau erhebliche Belastungen auf die Bahnanlieger zukommen. Schöttelndreier: „Wie viele Häuser müssen weichen?“ Er wies darauf hin, dass allein in Bückeburg sieben Brücken und Unterführungen neu errichtet oder mit erheblichem technischen und finanziellen Aufwand vergrößert werden müssten. Von Karsten Klaus