Bückeburg: Tafel versorgt trotz Corona weiter ihre Kunden

Die Bückeburger Tafel hat mit einer Reihe von Maßnahmen dafür gesorgt, dass ihr Betrieb auch in Zukunft weiter aufrechterhalten werden kann. „Die Änderungen aufgrund der Corona-Pandemie führen allerdings zu einem höheren personellen Aufwand und zu einem größeren Zeitbedarf für die Warenausgabe, da derzeit nur maximal zwei Bedürftige gleichzeitig Waren erhalten können“, erklärt Tafel-Chef Wolfgang Raschke. Unter anderem hat die an der Dammstraße angesiedelte Hilfseinrichtung den Beginn der Warenausgabe an den Ausgabetagen Montag, Mittwoch und Freitag von 14 auf jeweils 13 Uhr vorverlegt. Die Tafel hatte am 20. April ihre Tätigkeit wieder aufgenommen, nachdem am 18. März mit den Umsetzungen der Corona-Vorschriften begonnen worden war. Lieferdienst bis Juni 2021: Als notwendige strukturelle Änderungen führt Raschke beispielsweise den Schutz aller Mitarbeitenden durch die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, Handschuhen, Atemschutzmasken und Spuckschutz im Warenausgaberaum an. „Dabei wurden wir finanziell unterstützt durch den Lions Club Schaumburg und die Aktion Mensch“, erläutert der Vorsitzende der als Verein geführten Einrichtung. Die Installation eines Lieferdienstes für rund 30 als gefährdet geltende Bedürftige soll mindestens bis zum 30. Juni 2021 aufrechterhalten bleiben. Für diese Maßnahmen gibt es große Unterstützung sowohl aus der Bevölkerung als auch ganz speziell durch den VfL Bückeburg. Neue Software für die Tafel: Des Weiteren kümmerte sich Steffen Behlau um Neuauflage und Aktualisierung der für die Kundenverwaltung notwendigen EDV-Programme. „Die Kosten für die Softwareerstellung, die Programmierung und die Inbetriebnahme vor Ort hat dankenswerterweise der Lions Club Schaumburg übernommen“, gibt Raschke zu verstehen. Mit dem neu erstellten Programm wurden die Kundendaten aktualisiert und auf den tatsächlichen Kundenstamm reduziert, sodass die Tafel nunmehr rund 230 Empfangsberechtigte und rund 550 Bedürftige im Bestand hat. Die Reduzierung auf die tatsächliche Anzahl der Kunden wurde erforderlich, da die Einrichtung infolge der gesetzlichen Auflagen gezwungen war, auf Terminvorgaben für jeden einzelnen Kunden umzustellen, um eine Anhäufung von Personen vor dem Tafel-Gebäude zu verhindern. Kinder bekommen Schuhe für den Winter: Für den gesamten Bereich der Bückeburger Tafel wurde ein umfangreiches Hygienekonzept entwickelt und umgesetzt, das etwa die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig im Warenausgabebereich aufhalten dürfen, auf zwei begrenzt. „Die Verfügbarkeit an Waren, außer Fleisch- und Wurstwaren, ist auch unter erschwerten Bedingungen gut und schränkt unsere Möglichkeiten nicht ein“, berichtet Raschke. Aktuell werden rund 150 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren mit Schuhwerk für Herbst und Winter ausgestattet. Diese Sonderaktion ist dank der finanziellen Unterstützung durch das Fürstenrott, der Firma Akzent Bauelemente und dem Cammeruner Schuhhaus Niemann möglich. Nahkauf-Tüten für Kunden: In einer weiteren Aktion in Zusammenarbeit mit dem Bückeburger „Nahkauf“ kam die Tafel in die Lage, 176 Spendentüten an Bedürftige zu verteilen. „Die ‚Gemeinsam Teller füllen – wir helfen vor Ort’ benannte Aktivität unterstützt Bedürftige mit lang haltbaren Lebensmitteln“, erklärten Martin Bätz und Christine Pröger seitens des zur Rewe-Gruppe gehörenden Marktes. 150 Tüten stellte die „Nahkauf“-Kundschaft zur Verfügung, 26 spendierte Marktleiter Bätz. „Wie in den Vorjahren eine sehr lobenswerte Aktion“, bedankten sich Raschke und der bei der Tafel für die Logistik zuständige Karl-Dietrich Schmidt. DRK-Tafeln in Schaumburg erneut in der Krise: "Die Menschen hamstern schon wieder" So war es im Frühjahr: DRK-Tafel erfährt Welle der Hilfsbereitschaft in Schaumburg von Herbert Busch