Christa Harms berichtet über Projekt "Teilhabe und Zusammenhalt in Schaumburg"

Mit Beginn der verstärkten Zuwanderung von Flüchtlingen im Jahr 2015 sind rund 3500 von ihnen in den Dörfern und kleineren Ortschaften des Landkreises Schaumburg untergebracht. Aktuell engagieren sich noch rund 300 Schaumburger ehrenamtlich in diesem Bereich. „Mit der Durchführung des Projekts ‚Teilhabe und Zusammenhalt in Schaumburg‘ fördern wir den Zusammenhalt und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Schaumburg“, erklärt Projektkoordinatorin Christa Harms. Drei Bausteine: „Wir wollen Ehrenamtliche und Geflüchtete noch weiter zusammenbringen“, so Harms. Sie ist für die Umsetzung der drei Bausteine des Projekts verantwortlich, das vom Diakonischen Werk entwickelt worden ist. Die drei Bausteine heißen „Wer schreibt, der bleibt“, „Gesichter der Stadt“ und „Zusammen leben lernen“. „Die geplanten Module bilden einen Ort des kulturellen Austauschs und der sozialen Eingliederung und bieten die Chance, durch gemeinsame Aktivitäten und Erlebnisse gegenseitige Vorbehalte und Ressentiments abzulegen“, erläutert Harms. „Wer schreibt, der bleibt“: Mit wird eine Schreibwerkstatt ins Leben gerufen, die alle vier Wochen in unterschiedlichen Orten und Gemeindehäusern mit einem Referenten stattfindet. „Momentan kann dieser Teil des Projekts so nicht gestaltet werden. Mir kam die Idee, dass sich die Beteiligten gegenseitig Briefe schreiben könnten. Die teilnehmenden Migranten erhalten von mir Briefpapier mit frankierten Briefumschlägen. Sie schicken ihren Brief an einen Ehrenamtlichen. Auch interessant: Entwurf: 150 Euro Bußgeld für Verletzung des Mindestabstandes Die Migranten üben sich weiterhin in der deutschen Sprache, denn auch Sprachkursangebote finden zurzeit nicht statt, und sie geben etwas zurück von dem, was sie in den letzten Jahren durch die Ehrenamtlichen erfahren haben. Zum Abschluss soll dieser einjährige Briefkontakt als Buch veröffentlicht werden, wenn alle Teilnehmer zustimmen“, so Harms. Zwölf Brieffreundschaft-Tandems haben sich bereits gefunden, weitere können hinzukommen und sich per E-Mail an Harms@diakonie-sl.de melden. „Gesichter der Stadt“: In dem Modul entstehen in Zusammenarbeit mit einer Fotojournalistin und engagierten Ehrenamtlichen Interviews und Fotos mit Bückeburger Einwohnern unterschiedlicher Herkunft, die anschließend bearbeitet als „Gesichter der Stadt“ in den Schaufenstern der Stadt zu sehen sind. „Zusammen leben lernen“: Der Leitgedanke des dritten Bausteins ist, durch gemeinsame Erlebnisse und Aktivitäten den Zusammenhalt zu stärken. „Eine Woche lang wohnen und arbeiten Einheimische und Zugewanderte aus einer Ortschaft in einer Freizeit- oder Tagungsstätte. Diese Woche ist strukturiert durch unterschiedliche Lern- und Freizeitangebote, gemeinsame Mahlzeiten und ein großes Begegnungsfest, zu dem Bewohner aus den umliegenden Ortschaften eingeladen sind. Der gemeinsame Tagesablauf fördert die Teamfähigkeit, die Selbstdisziplin und die Selbstmotivation. Diese Woche ist für Ortschaften geeignet, in denen Unterstützerkreise sich ehrenamtlich in der Migrationsarbeit betätigen“, sagt Harms und fügt hinzu: „Wir hoffen, dass als Folge dieses Moduls in der beteiligten Ortschaft neue Aktionen und Initiativen, wie Schwimmkurse, Koch- und Nähwerkstätten entstehen.“ Von Joana Harmening LIVE-Ticker zur aktuellen Corona-Lage im Landkreis Schaumburg

Mit und ohne Migrationshintergrund - Christa Harms berichtet über Projekt "Teilhabe und Zusammenhalt in Schaumburg"