Corona-Ausbruch bei Bauerngut: Fallzahlen steigen

Bislang seien ausschließlich Mitarbeiter eines Personaldienstleisters infiziert. Davon würde der Großteil bei Bauerngut arbeiten. Am Mittwoch hatte das Gesundheitsamt auf Nachfrage mitgeteilt, alle Infizierten würden bei Bauerngut arbeiten. Mit Stand Donnerstagnachmittag sind nun zwölf Bauerngut-Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Sieben weitere Mitarbeiter des Personaldienstleisters – die aber nicht bei Bauerngut arbeiten – sind ebenfalls infiziert. Wo diese Personen arbeiten, konnte das Gesundheitsamt nicht sagen. Auch die Zahl der Menschen, die sich nach dem Ausbruch in Isolation befinden, ist gestiegen. 21 weitere Bauerngut-Mitarbeiter sowie drei Kontaktpersonen aus dem Umfeld des Personaldienstleisters befinden sich laut Gesundheitsamt nun in Quarantäne. Sie alle hätten direkten Kontakt zu den Infizierten gehabt, berichtet Landkreis-Sprecherin Anja Gewald auf Nachfrage unserer Zeitung. „Alle infizierten Mitarbeiter des Personaldienstleisters leben in Rinteln, der Samtgemeinde Eilsen und in Bückeburg“, sagt Gewald. Sie würden zum Glück aber entweder keine oder nur leichte Symptome zeigen. Niemand habe bisher im Krankenhaus behandelt werden müssen. Mehr zum Thema: Corona-Ausbruch bei Bauerngut in Bückeburg - 16 Mitarbeiter positiv getestet Mitarbeiter leben in Wohngemeinschaften: Bei jedem einzelnen Infektionsfall würde das Gesundheitsamt gemeinsam mit Bauerngut ständig die Lage beraten und prüfen, ob noch weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen. Die Mitarbeiter der betroffenen Abteilungen, hätten häufig auch privat Kontakt untereinander und würden in Wohngemeinschaften leben, erklärt Gewald. „Sie werden betrieblich in kurzen Abständen getestet – mit dem Ziel, dass frisch Infizierte schnell erkannt und abgesondert werden können, bevor sie selbst infektiös werden können“, sagt Gewald. Direkte Kontaktpersonen würden im Auftrag des Gesundheitsamtes getestet. Im Auftrag des Amtes würden aber auch weitere Mitbewohner in den Gemeinschaftsunterkünften des Personaldienstleisters getestet, die noch nicht bei Bauerngut arbeiten. Nach dem aktuellen Corona-Ausbruch bei Bauerngut sind nach Angaben des Gesundheitsamtes die Vorsichtsmaßnahmen im Werk erhöht worden. So seien die bereits getroffenen Maßnahmen erneut durch das Gesundheitsamt, der Lebensmittelüberwachung des Landkreises sowie des Betriebes „kritisch betrachtet“ worden, erklärt Anja Gewald. Kurzfristig habe man sich dazu entschieden, in den betroffenen Bereichen sogenannte Spülmodule mit HEPA14-Filtern zu verbauen. Nach Angaben des Landkreises hat Bauerngut bereits im vergangenen Jahr „umfangreiche betriebliche Maßnahmen zur Vorbeugung einer Übertragung im Betrieb“ getroffen. „Es wurden Luftreinigungsanlagen mit HEPA14-Filtern im Betrieb fest installiert“, berichtet Kreis-Sprecherin Gewald. Zweiter Corona-Ausbruch bei Bauerngut: Bereits im Oktober letzten Jahres gab es im Bauerngut-Werk in Bückeburg einen Corona-Fall. Ein Mitglied aus dem Vertriebsteam des Bauerngut-Fleischwerkes in Bückeburg war positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Daraufhin hatte Bauerngut sofort die betroffene Person in Quarantäne geschickt. Seitdem habe es immer mal wieder Einzelfälle an Infektionen gegeben. Diese hatten nach Angaben des Gesundheitsamtes jedoch stets ihren Ursprung im Privaten. Die betrieblichen Kontaktpersonen seien jeweils ermittelt und unter Quarantäne gestellt worden, heißt es vom Gesundheitsamt. Lesen Sie auch: Corona-Tote in Schaumburg: So verteilen sich die Verstorbenen auf die Altersgruppen Edeka-Sprecherin Miriam Pöttker erklärte am Donnerstagnachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung, dass der Grund für den Corona-Ausbruch nicht im Betrieb läge. Die Infektionen seien „auf Ansteckungen im privaten Umfeld zurückzuführen“, so Pöttker. Seit Monaten testet Bauerngut nach eigenen Angaben wöchentlich wechselnde Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen. In der vergangenen Woche seien die Testmöglichkeiten auf alle rund 800 Mitarbeiter am Standort Bückeburg ausgeweitet worden, sagt Pöttker. von Leonhard Behmann