Corona-Regeln in Gastronomie missachtet: Stärke Kontrollen nötig?

Nach der mehrmonatigen Corona-Zwangspause dürfen in Restaurants, Bars, Cafés und Imbissen inzwischen wieder Gäste bewirtet werden. Dabei haben die Betreiber aber die dem Infektionsschutz dienenden Auflagen zu beachten. So müssen gemäß Verordnung des Landes Niedersachsen die Plätze für die Gäste so angeordnet sein, dass ein Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist. Zudem muss jeder Gast zu jedem anderen Gast, soweit dieser nicht zum eigenen oder zu einem weiteren Hausstand gehört, jederzeit einen Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten. Vorgeschrieben ist ferner, dass die jeweils „dienstleistende Person“ während der Arbeit eine Mund-Nase-Bedeckung trägt und für den Gast die Möglichkeit der Händereinigung besteht. Darüber hinaus müssen der Vor- und Zuname, die Anschrift und die Telefonnummer eines jeden Gastes sowie der Zeitpunkt des Betretens und Verlassens der Einrichtung dokumentiert werden, damit eine etwaige Infektionskette nachvollzogen werden kann. Andernfalls darf der Gast nicht bedient werden. Regeln werden nicht selten missachtet: In der Praxis aber werden diese Auflagen nach Informationen dieser Zeitung anscheinend nicht immer eingehalten. Die Bandbreite der Redaktion geschilderten Beobachtungen reicht von fehlenden Handdesinfektionsmitteln und nicht-laminierten Tageskarten („loser Zettel“) auf den Tischen über zu geringe Tischabstände („Rücken an Rücken“) bis hin zum – seitens einer Servicekraft – falschen Tragen der Mund-Nase-Bedeckung „unter der Nase beziehungsweise unterm Kinn“. Zu diesem Thema nimmt Lennard Braun-Werdin, der Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bückeburg, auf Anfrage wie folgt Stellung: „Wir klären auf, beraten und werfen hier und da mal einen Blick drauf.“ Allerdings würden die Betriebe nicht täglich kontrolliert. Mit den Betreibern von Lokalen, die nur über eine kleine Fläche verfügen und/oder in denen erfahrungsgemäß großer Andrang herrscht, hat die Stadt seinen Angaben nach bereits im Vorfeld der Wiederöffnung entsprechende Gespräche geführt. Diese seien gut gelaufen. Stadt klärt auf: Laut Braun-Werdin hat es seines Wissens nach in den vergangenen Wochen, also seitdem die Gastronomie wieder geöffnet haben darf, nur einen Betrieb („Eisdiele“) in der Bückeburger Innenstadt gegeben, bei dem mal „zwei Tische auseinandergerückt“ werden mussten. Die Gastronomiebetriebe zu kontrollieren sei allerdings nicht die ureigenste Aufgabe der Stadt Bückeburg, betont er. Vielmehr berate man die Betreiber, „wenn uns etwas auffällt“. Das gemeinsame Gespräch zu suchen, habe bislang immer funktioniert. Sollte man dabei indes nicht weiterkommen, würde man den Landkreis Schaumburg oder die Polizei informieren, die letztlich zuständig seien und entsprechende Maßnahmen ergreifen könnten. Wegen Corona: Abiturienten bleibt kaum Zeit für Uni-Bewerbung Landeskirche Schaumburg-Lippe: „Kennt Gott die Formel für den Corona-Impfstoff?“ LIVE-Ticker zur aktuellen Corona-Lage im Landkreis Schaumburg von Michael Werk