Fischereiverein Bückeburg registriert 200 neue Mitglieder

Sie harren geduldig aus und warten, dass Fische an den Haken gehen. Ganz klar, Winterangeln ist schon speziell. Zumal die Schonzeiten von Raubfischen in den Bundesländern abweichen können. Hecht, Zander oder Barsch sind gefragt. „Im Winter muss man in Bewegung bleiben“, erzählt Harald Mensching, Mitglied im Fischereiverein Schaumburg-Lippe und Vorstand. Er geht bereits seit seiner Kindheit zum Angeln – und kennt sich entsprechend aus. Eigentlich ist das momentan nicht so seine Jahreszeit. Und Eisangeln ist noch einmal ganz anders. „Das ist hier aber selten möglich. In den Jahren 2009 und 2010 war das so“, erinnert sich Mensching. Bestimmte Sicherheitsbedingungen sollten dann beachtet werden: Das Angel-Loch sichern und kennzeichnen. Wenn die Witterung es zulässt und länger friert, wäre Eisangeln schließlich auf einigen Gewässern des Fischereivereins Schaumburg-Lippe tatsächlich ebenfalls möglich. "Karpfen und Aal beißen jetzt nicht gut“: Typisches norddeutsches nasskaltes Schmuddelwetter herrscht an diesem Tag im Schaumburger Land und Umgebung. „Ich bin verwundert, dass hier noch eine dünne Eisschicht drauf ist“, stellt Harald Mensching Ende Januar fest. Ausgestattet mit regenfester und winddichter Jacke, Hose und Gummistiefeln sowie einer Spinnrute steht er am Ufer der alten Tongrube am Rande des Schaumburger Waldes. „Kann jederzeit was beißen. Oder nicht. Karpfen und Aal beißen jetzt nicht gut“, weiß er nur zu gut. Durch das kältere Wasser sind die Fische träger und springen nicht so gut an. Mit dabei hat er auch immer eine Metallkiste mit den unterschiedlichsten künstlichen Ködern wie Wobblern und Blinkern sowie Gummifisch oder sogar Kunstmäuse. Die Spinnrute kann schließlich permanent ausgeworfen und wieder eingeholt werden, um mit dem bewegten Köder einen Raubfisch zum Anbiss zu verleiten. „Wir angeln sonst mit Würmern“, verriet Mensching bereits im Frühjahr. Sogar gekochte Kartoffeln oder Weißbrot werden bei ihm das ein oder andere Mal benutzt, um Karpfen zu locken. Einen Wels zu fangen? „Das wäre auch schon noch okay.“ Allerdings sollte er dann aber nicht zu groß und alt sein. Rekordaufnahme: Seit mittlerweile über 50 Jahren ist der zweite Vorsitzende Mitglied im Fischereiverein Schaumburg-Lippe. Eigentlich wollte er sein Amt schon letztes Jahr in jüngere Hände geben. Aber es kam die Pandemie – und somit wurde alles anders. Hinter der Jahreshauptversammlung jetzt im März steht ebenfalls noch ein großes Fragezeichen. Zudem sind 2020 viele gemeinschaftliche Veranstaltungen ausgefallen. Aber generell ist Angeln im Lockdown möglich, weil Abstand bei diesem Hobby kein Problem ist. Selbst an den Teichen nicht. Der Mittellandkanal ist in den Wintermonaten ebenfalls durchaus beliebt. Dort sind beispielsweise Aale, Weißfische, Brassen, Barsche oder Zander vorhanden. Um den Fischbestand in den Vereinsgewässern zu halten, werden regelmäßig Jungfische gekauft oder aufgezogen und eingesetzt. Es gibt zum Beispiel eine Quappen-Aufzucht. „Durch Corona haben wir großen Zulauf bekommen. Am Mittellandkanal wurden viele Gastkarten verkauft“, erzählt Mensching. Er erwähnt zudem, dass viele diese Leidenschaft an der frischen Luft für sich wiederentdeckt haben. Sogar an die 200 neue Mitglieder kann der Verein verzeichnen. Mensching spricht von einer Rekordaufnahme. Er selbst wird wohl erst wieder ab Mitte März mit seiner Angelausrüstung losgehen. „Dann endet die Schonzeit der Forelle.“ Sie gehört zu seinen Lieblings- und Zielfischen. „Sehr lecker“, wie Mensching findet. Zumal Eisangeln für ihn eher bedeutet: Nein danke. Derzeit hat der Fischereiverein Schaumburg-Lippe rund 1300 Mitglieder. Sprechtage waren dieses Jahr noch nicht. von Tanja Langejürge ICE-Trassenpläne: Wird Bückeburg untertunnelt? Neuer Bahnhofsvorplatz in Bückeburg: Wurde der Gehweg vergessen?